Zum zweiten Mal in Folge ist der PKW-Motorisierungsgrad in Linz zurückgegangen. Per Jahresende 2014 gab es in Linz 507 PKWs pro 1.000 Einwohner, im Jahr 2013 waren es 513 und im Jahr 2012 noch 515.
Im Gegensatz zum Landestrend – oberösterreichweit ist im Vorjahr der Pkw-Motorisierungsgrad laut Statistik Austria auf 608 Pkw pro 1.000 Einwohner gestiegen – ist in Linz damit ein vermehrtes Umsteigen auf die öffentlichen Verkehrsmittel zu verzeichnen.
Die aktuelle VCÖ-Publikation „Multimodale Mobilität erfolgreich umsetzen“ zeigt, dass in den großen Städten Österreichs die Alltagserledigungen bereits mehrheitlich zu Fuß, mit dem Rad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln gemacht werden. Spitzenreiter sind die Wiener, die bereits 72 Prozent der Alltagswege in Kombination von Öffis, Gehen und Radfahren zurückgelegen, dahinter folgen Innsbruck (67 Prozent) und Bregenz (60 Prozent). Aufholbedarf haben noch Salzburg (55 Prozent), Graz (53 Prozent) und Linz (51 Prozent).
Sechs von zehn Österreichern nutzen öffentliche Verkehrsmittel, fast sieben von zehn nutzen das Fahrrad im Alltag, acht von zehn lenken zumindest gelegentlich ein Auto und neun von zehn gehen täglich bzw. mehrmals die Woche im Alltag zu Fuß. „Die Menschen sind zunehmend vielfältiger mobil. Die Einteilung der Menschen in die Gruppe der „Autofahrer“, „Fußgänger“, „Radfahrer“ oder „Öffi-Nutzer“ ist überholt. Viele Autofahrer fahren auch mit Öffis und mit dem Rad“, so VCÖ-ExpertemMarkus Gansterer. Der Siegeszug des Smartphones hat zudem multimodales Mobilitätsverhalten massiv erleichtert. Noch nie war es so einfach, Fahrten von A nach B zu planen.
Verkehrsreferentin Karin Hörzing sieht sich angesichts der aktuellen VCÖ-Studie in der Förderung der sanften Mobilitätsformen bestätigt: „Entgegen dem Oberösterreich-Trend ging die Anzahl an PKWs 2014 in Linz erneut zurück. Dies belegt, dass die Linzer vermehrt auf Straßenbahn, Bus oder Fahrrad umsteigen. Gleichzeitig zeigt diese Entwicklung deutlich die Notwendigkeit der Zweiten Schienenachse, denn bereits jetzt stoßen wir bei den Linz Linien an die Kapazitätsgrenze.“