Oha – was ist denn da los? Wer via Google etwas sucht und dabei einen Artikel auf der neuen Internetseite der Stadt Linz anklickt, landet fast immer im Nirwana…. keine wirklich gute Visitenkarte für die „Unesco City of Media Arts“ Linz, noch dazu, wo es sich um ein eigentlich sehr kleines und leicht vermeidbares Problem handelt – und wohl einmal mehr zeigt, dass im Magistrat noch immer nicht alles rund läuft…
So gut wie jedes Google-Suchergebnis, das sich auf das Archiv der Seite www.linz.at beruft, geht ins Leere, wie auch unser Test zeigt. Unsere erste Google-Suche lautete: „Volksbefragung Eisenbahnbrücke“? Google wirft als eines der ersten Ergebnisse einen Link zur Presseabteilung der Stadt Linz aus, aber der funktioniert nicht: „Leider wurde die gewünschte Seite nicht gefunden.“ Nächster Versuch: „Botanischer Garten Linz“? Als zweites Suchergebnis taucht hier der Link „https://www.linz.at/umwelt/4175.asp“ auf – und auch der geht ins Leere. Das sind keine Einzelfälle und ginge ewig so weiter.
Kleines Problem, große Wirkung
„Das Ganze ist eigentlich kein großes Problem, man hätte nur sogenannte ‚Redirects‘ (Weiterleitungen, Anm.) einbauen müssen. Bei so einem großen Relaunch mit diesen Inhalten ist das eigentlich ein Muss. Wenn man das beim Programmieren berücksichtigt und in den Strukturen integriert, ist das keine aufregende Sache“, sagt der Webseiten- und Google-Profi Günter Weixelbaumer von der Linzer Online-Agentur chilischarf.
Übersehen oder eingespart?
Warum das nicht passiert ist, kann zwei Gründe haben. Weixelbaumer: „Entweder hat das die beauftragte Agentur bei der Programmierung der neue Seite übersehen, was aber nur schwer vorstellbar ist. Oder es wurde von der Stadt Linz aus Kostengründen einfach nicht mitbestellt.“ Die jetzt jede Menge Ärger bringende Ersparnis betrage schätzungsweise überschaubare 10.000 Euro – bei einem geschätzten Auftragsvolumen von 150.000-200.000 Euro für den gesamten Internetauftritt, so Weixelbaumer.
Ausbaufähiges Ranking auf Google
Auch sonst läuft der Onlineauftritt unserer Stadt (noch) nicht ganz rund: Der ‚Google Sichtbarkeitsindex‘ (ein Indikator für die Sichtbarkeit einer Webseite im Google Ranking) von www.linz.at liegt aktuell bei einem ausbaufähigen Wert von 70 (2013 lag er noch bei 147). Zum Vergleich: Der Internetauftritt der Stadt Wien spielt mit einem Sichtbarkeitsindex von 742 in einer ganz anderen Liga. Weixelbaumer: „Für den vorhandenen Content ist der Linzer Wert sehr bescheiden. Das müsste man natürlich alles entsprechend pflegen und bearbeiten, aber wahrscheinlich hat sich darum nie jemand darum gekümmert.“
Wann und wie schnell alle Artikel wieder via Google auffindbar sind, ist offen. Wer jetzt etwas Linz-Spezifisches sucht, sollte daher gleich direkt auf die Platform www.linz.at gehen und dort die Suchfunktion benutzen.