Auch wenn mich vor einigen Wochen nur ein paar schnellere Schritte davor bewahrt haben, von einem umfallenden Baum „was auch immer“ geworden zu sein, liebe ich Bäume und schätze sehr, was sie für unser Wohlbefinden und für das Klima tun. Völlig unverständlich also, was da in meiner unmittelbaren Umgebung grad passiert ist.
Interessiert (manche nennen es neugierig), wie ich nun einmal bin, wollte ich mich selbst davon überzeugen, was da rund um den geplanten Leichtathletikstützpunkt passiert ist. „Der glatte Wahnsinn“, prallte es mir mit gefühlten 100 Dezibel und ungefragt entgegen, als ich mich von den Ergebnissen der eingesetzten Motorsägen überzeugen wollte. D., die hübsche Drechslerin aus Linz, war hörbar geschockt vom Anblick der Rodungs-Überreste und nahm sich kein Blatt vor den Mund. „Wo bleiben die Werte einer Einrichtung der Diözese, deren Immobiliengesellschaft die Grundstückseigentümerin ist, so etwas zuzulassen beziehungsweise zu veranlassen? Und wieder einmal keiner, der die Courage hat und Verantwortung übernimmt?“
Es waren ja nicht nur ein paar Sträucher, es waren Baumriesen mit bis zu 2,3 Metern Umfang. Was solch große Bäume zur Kühlung der Luft beitragen, können, werden die zukünftig dort trainierenden Leichtathleten wohl nicht mehr zu spüren bekommen. „Ich werde mich da jetzt schlau machen, wie so etwas in der Stadt, die Klimahauptstadt werden will, ungestraft möglich ist“, wetterte D. Da wünsche ich ihr viel Glück, ist doch das legendäre Hin- und Hergeschiebe der Zuständigkeiten bereits voll im Gang: Diözese, Stadt Linz oder doch das Land? Wer hat JA gesagt zu diesem Baummassaker, das sich in bester Gesellschaft befindet, betrachtet man die Vorgehensweise entlang der A7, in der Nietzschestraße…
Was wir brauchen, ist ein Baumschutzgesetz. Bis es soweit ist, rühmen sich die Politiker mit ihrem Beschluss, 1.000 Bäume in der Innenstadt zu pflanzen. Ich fühl mich da ganz schön gepflanzt.