Der verwegene Plan eines Geschäftsmannes, Hallstätter Luft in Dosen abzufüllen und nach China zu verkaufen, ist geplatzt – die lokale Bürgerinitiative „Na zum Ausverkauf von da Hallstätta Luft“ hat die Pläne durchkreuzt. Die Angst vor möglichen Luftlöchern und einem Sauerstoffengpass war zu groß: Mit dem Slogan „Unsa Luft für uns’re Leit‘!“ wurde das Projekt gekippt. Statt Hallstatt könnte nun Linz zum Zug kommen: „Wir haben genug Luft hier in Linz, sogar jede Menge heiße“, freut man sich im Linzer Rathaus. Millioneneinnahmen winken, wie unsere verQUERt-Redaktion recherchierte.
„Hallstatt Air“ hätte die im Salzkammergut abgefüllte Luft heißen sollen. Besonders der chinesische Markt wurde als Absatzgebiet ins Auge fasst. So spannend die Idee auch war, so schnell ist sie aber auch wieder vom Tisch. Die Bürgerinitiative von „Unsa Luft für uns’re Leit'“ machte eine spontan gegründete Bürgerinitiative ihrem Ärger – äh, Luft. Und die Ängste der beherzten Bewohner sind durchaus nachvollziehbar. Liesel Gamsjäger, Sprecherin der Gruppe, betreibt am Hallstätter Marktplatz einen Souvenirstand: „Luftlöcher kennt man ja aus der Fliegerei. Was, wenn sich so ein Luftloch durch die ständigen Luftabfüllungen auch über unserem schönen Hallstatt bildet? Womöglich saugt’s durch das Vakuum dann meinen Stand einfach weg!“ Auch um die Lebensqualität fürchtet man wohl nicht zu unrecht: „Wir haben die Luft nur von unseren Kindern geliehen, wie erklären wir das der späteren Generation, wenn die amoi nix mehr zum Daschnaufen hom?“
Schlecht für Hallstatt, gut für Linz: Investor und Luftabfüller Horst Jessenitschnigg aus Wien nahm von dem Projekt Abstand – und will dafür jetzt in Linz andocken. Arbeitstitel: LINZ-air LUFT. Der Investor plant eine Luft-Abfüllstation auf einer freistehenden Gewerbefläche der voestalpine.
Auch Heißluft soll abgefüllt werden, diese kommt direkt aus dem Gemeinderatssaal des Rathauses. Die dortigen Vorkommen würden für die nächsten 150 Jahre dicke reichen, schätzen Experten. Ganz besonders ist die Linzer Luft übrigens für all jene geeignet, die unter Schwermetall- und Feinstaub-Mangel leiden. Preislich wird die Linzer Luft um etwa 50 Prozent über jener aus Hallstatt liegen. Jessenitschnigg: „Bei dem hohen Eisenanteil ist das gar nicht anders möglich. Alleine der Stahlpreis ist im letzten Jahr um 20 Prozent geklettert.“ In den Handel soll die LINZ-air LUFT übrigens bereits am 1. April 2019 kommen.