Linzer Torte, die Dreifaltigkeitssäule, ein bling-bling AEC Museum der Zukunft, das Linzer Schloss oder der boring old Pöstlingberg mit der schon hundertmal abgaloppierten Grottenbahn? Forget it! Hier kommen unsere TOP15 der echten Linzer Höhepunkte, die weit mehr drauf haben. Visit Linz mal anders: Follow us!
Lust auf eine spezielle Stadtrundfahrt, die selbst echte Linzer nicht kennen? Auf vermeintliche Second Places, die durchwegs eine knackige Geschichte erzählen und einen echten Mehrwert abliefern? Kommen Sie mit auf eine City Tour zu den „anderen“ Linzer Sehenswürdigkeiten. Unser Top 15 Countdown:
Nr. 15: DER LINZER URLAUBSSTEIN.
Ein efeubewachsener Felsen an der engsten Stelle des Donautors – etwa einen Kilometer vom Linzer Hauptplatz entfernt – erzählt eine spannende Geschichte. Hier steht ein Heiligenbild von 1608, der Volksmund nannte den Ort lange „Urlaubsstein“. Die Bezeichnung soll auf die Fabrikskaserne (die spätere Wollzeugfabrik) zurückgehen: Soldaten ohne Urlaubsschein durften sich nur bis zum Urlaubsstein entfernen, alles darüber hinaus galt as Desertation.
Es gibt aber auch morbidere Erklärungen: Früher hatte dieser Fleck eine ganz spezielle Ausstrahlung – ein schmaler Karrenweg zwischen Felsen, die bis ins Wasser reichen, davor die damals noch wilde Donau… die gegenüberliegenden Felswände der Urfahrwänd’ lassen heute noch erahnen, wie archaisch und wild es hier einst zuging. An dieser gefährlichen Stelle sollen vor vielen Jahren Landesverräter und andere Übeltäter vom Felsen in die Donaufluten geschmissen worden sein.
Auch sonstige Verstorbene sollen hier ihr letztes (feuchtes) Bett gefunden haben. Amand Baumgarten schreibt in seinem Buch „Aus der volksmäßigen Überlieferung der Heimat“ über ein „Urlaubslied“ namens „Beurlaubung eines Verstorbenen von allen Creaturen“ – das Lebensende wurde im 19. Jahrhundert auch mit „Urlaub nehmen“ umschrieben…
www.linza.at/ustein
Nr. 14: DIE UNVOLLENDETE BRÜCKE.
Linz und seine Brücken – eine Neverending Story. Doch während bis 2023 alle Brückenbauprojekte abgeschlossen sind, dämmert ein halbfertiger Übergang seit 40 Jahren vor sich hin: In den Traunauen kurz vor der Mündung in die Donau stehen Pfeiler als stumme Zeugen eines irren Projekts: Die damalige VOEST wollte eine Brücke vom Werksgelände zum Naturparadies der Weikerlseen bauen, um diese mit Schlacke aus der Stahlproduktion zuzuschütten. Uff, arge Story:
www.linza.at/traunbruecke
Nr. 13: DER SCHWARZE ELEFANT VON LINZ.
Nanu: Am Haus Hauptplatz 21 stemmen zwei bärtige Männer in Baströckchen einen schwarzen Elefanten in die Höhe? Das kam so: 1552 visitierte Maximilian, der Neffe des späteren Kaisers Maximilian II., Linz. Der Adelige pflegte stets exotische Tiere in seiner Entourage mitzuführen, bei seinem Besuch in Linz wars ein Elefant. Zu Ehren dieses denkwürdigen Tages ließ der damalige Linzer Bürgermeister Jörg Hutter daraufhin ein Relief des Tiers an seinem Haus anbringen.
Hausnummern gab es damals keine (diese wurden erst ab 1770 auf Anordnung von Kaiserin Maria Theresia eingeführt), Hutters Haus war damit aber als „Elephantenhaus“ erkennbar. Eine andere gebräuchliche Bezeichnung war „“Gasthaus zum Elephanten“, weil hier einst auch eine Schank bestand.
Relativ übel endete die Geschichte übrigens für den Hauptdarsteller dieser Geschichte, den Elefanten Soliman: Er verstarb nur zwei Jahre später in Wien, vermutlich wegen nicht artgerechter Haltung und falscher Ernährung mit gerade mal 13 Jahren. Aus den Knochen ließ sich der Wiener Bürgermeister einen Sessel anfertigen, der sich seit dem Ende des 17. Jahrhunderts in der Sammlung des Stifts Kremsmünster befindet.
www.linza.at/schwarzerelefant
Nr. 12: DER WOLKENKRATZER-DINO.
Bereits 63 Jahre hat das älteste – und immer noch eines der imposantesten Hochhäuser der Stadt am Buckel: Das Lenau-Hochhaus nahe der Unionkreuzung ist so etwas wie der „Godfather“ aller Linzer Wohntürme – und gleichzeitig einer der markantesten Nachkriegsbauten der Stadt.
Mit 63 Metern Höhe sticht der Bau im Makartviertel bereits bei der Anfahrt von allen Seiten ins Auge. 1958 wollte man damit einen neuen Typus von Wohnhochhäusern profilieren. In Wels steht ein baugleicher Turm, der allerdings mit 78 Metern weit höher ist und erst neun Jahre später fertiggestellt wurde: das Maria Theresia-Hochhaus. Mehrere weitere desselben Typs waren österreichweit geplant, kamen aber aus finanziellen Gründen über das Entwurfsstadium nicht hinaus.
www.linza.at/lenaupark
Nr. 11: DIE FRANZÖSISCHE KANONENKUGEL VON EBELSBERG.
1938 wurde Ebelsberg im Süden von Linz eingemeindet. Der Ort an der Traun hatte seit jeher eine bedeutende Wehr- und Brückenfunktion. 1809 erlangte Ebelsberg internationale Bekanntheit – allerdings aus einem traurigen Grund: In einer völlig bedeutungslosen Schlacht zwischen französischen und österreichischen Truppen verloren innerhalb eines Tages um die 7.000 Menschen ihr Leben.
Ein paar stumme Zeugen erinnern an diesen dunklen 03. Mai 1809 – etwa fünf Denkmäler und Inschriften – u.a. im Haus Wienerstraße 481, wo sich über dem Einfahrtstor eine eingemauerte Kanonenkugel befindet. Am ehemaligen Gemeindehaus am Fadingerplatz 14 hängt am Giebel die Fraktur-Inschrift „Zur Erinnerung der Wiederaufbauung nach dem unglücklichsten Tag den 3ten Mai 1809“. Der Marktbrunnen von 1690 trägt ebenfalls eine Erinnerungs-Inschrift. Detto spannend: Im Haus Fadingerplatz 5 erinnert eine Steintafel an den Bauernführer Stefan Fadinger, der 1626 hier starb, nachdem er bei Kämpfen in Linz angeschossen wurde.
www.linza.at/kanonenkugel
Nr. 10: DIE „PARKGARAGE“ FÜR 350 PFERDE.
Die Reste der legendären Pferdeeisenbahn (1827-1836) werden von vielen nur nach St. Magdalena verortet. Aber auch auf der anderen Seite der Donau gibt es noch Spuren der einst zweiten Eisenbahnlinie auf dem europäischen Festland. Dort, wo jetzt eine hochfrequentierte 24h-Tankstelle steht, befand sich einst ein Umspannbahnhof mit Stehplätzen für bis zu 350 Pferde – eine Art „Pferdegarage“. Das charakteristische gelbe Original-Einfahrtstor mit den Pferdeköpfen, durch das die Gleise führten, steht heute noch in der Dingerhoferstraße.
www.linza.at/pferdeeisenbahnlinz
Nr. 9: DIE VERGESSENEN TÜRME.
1831 wollte sich Linz mit einer ringartigen Turmanlage vor Angriffen von außen schützen. 32 Türme – nach den Namen weiblicher Heiliger benannt – wurden gebaut, aber bereits 1858 wurden die Bauwerke wegen Fortschritte in der Waffentechnik und Baufälligkeit aufgegeben.
Rund um den Pöstlingberg sind noch sechs Türme erhalten. Im Donautal – an der Stadtgrenze zu Puchenau – finden sich im Wald zwei gut erhaltene Türme, die wild überwuchert Zeugnis einer bewegten Vergangenheit geben. Auch unterhalb der Mayrwiesen und im Hafenviertel gibt es sehenswerte erhaltene Türme.
www.linza.at/turmlinie
Nr. 8: DREIMAL UMRUNDEN BRINGT GLÜCK!
Glück kann man immer brauchen: Der buddhistische Erleuchtungs-Stupa am Linzer Freinberg ist dafür eine höchst formidable Anlaufstelle – und ein wunderschöner Aussichtspunkt, der eine ganz besondere Atmosphäre ausstrahlt. Auf alle, die ihn dreimal – im Uhrzeigersinn wohlgemerkt – umrunden, wartet jede Menge Glück – so zumindest die Theorie.
Die Lage des 6,80m hohen Linzer Erleuchtungs-Stupa könnte wunderbarer nicht sein: Direkt hinter dem mächtigen Sendemasten Freinberg in einem Park eröffnet sich ein fast unendlicher Weitblick, direkt gegenüber die mächtigen Wälder des Kürnbergs. Trotz der Stadtnähe (Linz liegt auf der hinteren, abgewandten Seite des Freinbergs) herrscht hier eine nahezu magische Stille – vorausgesetzt, man hört genau hin. Ein magischer Platz!
Nr. 7: DER „MONTE SCHLACKO“.
Er ist der vierthöchste Gipfel der Landeshauptstadt: der aus aufgeschütteter Schlacke bestehende „Monte Schlacko“ am Donauufer / Höhe voestalpine. Der aus Rückständen aus der Stahlerzeugung bestehende Berg weist eine Höhe von 375m ü.d.M. auf.
So abstoßend der Berg auch von vorne wirkt: Auf der Rückseite gewinnt selbst in so einer unwirtlichen Gegend die Natur die Oberhand – mit grünen Wiesen und sogar kleinen Bäumen, die sich hier über die Jahre angesiedelt haben. Schön zu sehen und zu fotografieren ist der Monte Schlacko perfekt bei den Linzer Hafenrundfahrten. Besteigen kann man ihn (verbotenerweise) auch, aber das ist eine andere Geschichte….
Nr. 6: DER „BRUCKNERZIEGEL“
Eigentlich heißt das Ding ja Brucknertower, aber optisch geht es eher in Richtung Ziegelstein: Der 99 Meter hohe Bau im Zentrum Urfahrs ist seit 2021 der höchste Wolkenkratzer der Stadt und das Sinnbild des Linzer Hochhausbooms – aber nicht lange: 2025 übernimmt der Quadrill Tower (109m) bei der Tschickbude die Nummer 1-Position. Der schönste Blick rund um den Bruckner Tower wäre von oben, weil man ihn da nicht sieht, aber das ist leider nicht möglich: Das Investorenhochhaus ist für Normalbürger und Touristen Sperrzone.
Nr. 5: THE FACE CAVE
Im weißen Sandstein des Freinbergs an der Kapuzinerstraße gibt es Höhlen, die aufgrund des dichten Pflanzenwuchses nahezu unerreichbar sind. In einer davon – der „Face Cave“ finden sich unzählige eingeritzte Gesichter und tausende Augen. Schaurig-schön und mystisch.
Vor etwa 25 Millionen Jahren drang das Tertiärmeer vom Südwesten her nach Oberösterreich vor. Der Sandstein-Stock in den Hügeln rund um Linz erinnert heute noch an diese Zeit. Auch der Sockel des Freinbergs besteht aus diesem leicht zu bearbeit- und abbaubaren Sandstein – das ist auch der Grund, warum der gesamte Berg von mächtigen Bunkersystemen durchzogen ist, die später zur Championzucht und als Weinlagerstätten genutzt wurden – aber nicht nur dazu…
In der bergaufführenden Kapuizinerstraße, rechts hinter dem mächtigen Diözesanhaus und weiteren Firmen-Lagerhallen, versteckt sich ein ganz besonders mystischer Fleck von Linz: In einer ehemaligen, kaum zugängigen Sand-Abbaugrube befinden sich mehrere Höhlen, die nur einige Meter in den Berg hineinreichen. Eine davon wurde von unbekannten Besuchern „Face Cave“ getauft. Die Wände darin sind voll von Gravuren, Schriftzügen, Botschaften – und vor allem allerlei verschiedenen Gesichtern.
www.linza.at/facecave
Nr: 4: DIE LINZER TITANIC
Sie ist mittlerweile ein absoluter Foto-Hotspot für urbane Abenteurer: die 1965 gebaute und 2010 versunkene „Schwimmende Werkstätte“. Seit elf Jahren weigert sich die LINZ AG, das mit Altöl und Asbest umweltbelastete Wrack zu bergen. Das Schiff wurde 1997 von einem Wiener Eventveranstalter gekauft, der aufgrund mehrerer Gerichtsverfahren und eines Konkurses die 600.000 Euro teure Bergung nicht bezahlen kann. Schaut cool aus, ist aber eine Sauerei, weil das Ding auch als tickende Umweltbombe gilt. www.linza.at/wst
Nr. 3: DER „ANDERE“ HAUSBERG MIT ZWEI KREUZEN UND DREI GIPFELN.
Der Pöstlingberg als Linzer Hausberg? Ja eh, aber Linz hat eigentlich fünf Hausberge. Ein ganz besonderer davon ist der mächtige, bewaldete Pfenningberg (616m) im Linzer Osten jenseits der Donau. Er besitzt als einziger Berg OÖs zwei Kreuze, drei Gipfel und einige unfassbar mystische Kraftplätze. Ganz nebenbei warten gewaltige Ausblicke auf Linz.
Nach einem reschen Anstieg (u.a. durch wunderschönen Mischwald mit mächtigen Buchen und Eichen) wird das Gipfelkreuz (616m) erreicht. Durch einen Orkan vor einigen Jahren ist von hier aus auch ein schöner Blick Richtung Linz möglich. Nur wenige Meter unterhalb finden sich mystische Steinformationen und ein Opferstein mit einer charakteristischen Ausnehmung. Nach einem kurzen Abstieg samt Gegenanstieg geht’s zum zweiten, nur unwesentlich niedrigeren Gipfel mit dem 3-Buchenkreuz (612m). 150 Meter davon, in westlicher Richtung einer engen Forststraße/Karrenweg entlang – wartet der dritte Gipfel (611m), auf dem sich kein Kreuz, sondern eine uralte Eiche mit mystischem Rundweg befindet – ein spannend-mystischer Kraftplatz!
www.linza.at/pfenningberg
Nr. 2: DER VERGESSENE PARK.
Eine „barbarische Zerstörungswelle gegen die historische Kultur der Landeshauptstadt“ nennt der ehemalige Landeskonservator Wilfried Lipp die Abrisswelle in Linz – 1972 musste auch die im Jugendstil erbaute Hatschek-Villa am Bauernberg einer optisch scheußlichen Landwirtschaftskammer weichen. Von der Villa konnte damals zumindest der Teich und teilweise auch der Park erhalten werden. Ein unglaublicher Fleck, speziell zum Sonnenaufgang (Foto). www.linza.at/hatschek
Nr.1: DIE MARIENGROTTE AM PÖSTLINGBERG.
Der magischste Ort am Pöstlingberg befindet sich nicht am Gipfel, sondern 100 Höhenmeter tiefer: Um die im Wald östlich der Mayrwiesen versteckte Mariengrotte und deren Quelle ranken sich allerlei Geschichten… so soll das dortige Wasser Augenleiden heilen. Die stimmungsvolle Mini-Grotte ist ein Erlebnis – Statuen, Lichterglanz und vielleicht eine kleine Marienerscheinung warten.
www.linza.at/grotte
Nichstdestotrotz weisen wir natürlich auch gerne auf die Konkurrenzprodukte des Linz Tourismus und seine Top Ten (gähn) hin, die wir den werten Linz-Besuchern ebenfalls wärmstens ans Herz legen: – > LINK