1952 nahm in Linz das erste LD-Stahlwerk der Welt die Produktion auf. Die Stahlstadt revolutionierte damit die weltweite Stahlproduktion. Bis heute gilt das LD (Linz-Donawitz-)Verfahren als das beste zur Produktion von hochwertigem Stahl. Auch heute – über 70 Jahre später – ist Linz immer noch die heimliche Stahl-Welthauptstadt.
Das Linz-Donawitz-Verfahren (LD-Verfahren) ist auch 71 Jahre nach seiner Entwicklung (noch) nicht wegzudenken: Diese technologische Spitzenleistung war dermaßen innovativ, dass sie in nur wenigen Jahren grundlegend die weltweite Stahlindustrie revolutionierte. Zwei Drittel der weltweiten Stahlproduktion werden auch heute noch nach dem LD-Verfahren hergestellt – 1960 waren es erst schlanke vier Prozent.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Mit dem LD-Verfahren kann man große Mengen an Stahl zu vergleichsweise geringen Kosten produzieren: Das neue Verfahren sparte bis zu 50 Prozent an Kosten im Vergleich zur damals gängigen Stahlproduktion im Siemens-Martin-Ofen. LD-Stahl verfügt zudem über hervorragende mechanische Kennwerte und lässt sich besonders gut schweißen.
In den LD-Konverter (ein großer, oben offener Tiegel) werden flüssiges Roheisen (ca. 1.600 Grad Celsius) und Stahlschrott eingefüllt und Schlackenbildner hinzugegeben. Über eine Lanze wird Sauerstoff auf das Schmelzbad geblasen. Dabei verbrennen unerwünschte Begleitelemente wie Schwefel, Phosphor und Kohlenstoff. Durch die mit der Verbrennung verbundene enorme Wärmeentwicklung wird der beigegebene Schrott aufgeschmolzen. Da das Linzer Patent bereits abgelaufen ist, können Stahlwerke auf der ganzen Welt heute lizenzfrei nach dem LD-Verfahren betrieben werden.
Das LD-Verfahren war ein wesentlicher Faktor für den österreichischen Wiederaufbau und half, das Ansehen Österreichs nachhaltig in der Welt zu stärken.
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