In der Stadt Linz schlummern Hunderte Baulücken – ein Potenzial, das angesichts der Wohnungsnot und des Fehlens von Bauflächen gehoben werden sollte. Die Schwaben-Metropole Stuttgart zeigt vor, was mit so einem Projekt möglich wäre: „Dort entstehen 10.000 Wohnungen alleine durch das Füllen von bestehenden Baulücken“, sagt Stadtentwickler Lorenz Potocnik. Auch in Linz ist das Potenzial enorm: Bis zu 5.000 Wohnungen könnten auf diese Weise realisiert werden, ohne wertvolles Bauland zu verbrauchen.
Linz braucht dringend Wohnungen. Dabei setzt man sehr stark auf eine Erweiterung im Süden der Stadt. Aber es gibt anderswo ebenfalls noch enormes Potenzial: „Auch in der Innenstadt schlummern viele kleine Baulücken. Mehrere Tausend Wohnungen könnten dort in den nächsten Jahren entstehen“, sagt Lorenz Potocnik. “Die Stadt kann hier eine wichtige Rolle übernehmen, indem sie diese Baulücken erfasst und auf die Besitzer zugeht.“ Dieses Potential wurde bislang grob unterschätzt und nicht oder nur als Parkplätze oder für Garagen genutzt. Potocnik: „Speziell die Entwicklung besonderer Stadthäuser mit sehr kleinen Wohnungen wie Micro-Apartments, aber auch Sonderformen des Wohnens wären naheliegend für diese Art von Pilotprojekten.“
Stuttgart zeigt vor, wie’s geht
Ein vergleichbares Projekt läuft seit 20 Jahren erfolgreich in Stuttgart: Die schwäbische Stadt zeigt vor, was durch das Füllen hunderter Baulücken mitten in der Stadt möglich ist: Dort wurden seit 1990 Baulücken systematisch erfasst und bebaut. 5.300 Wohnungen entstanden dort, ohne wertvolle Stadtentwicklungsflächen verbrauchen zu müssen. In Summe konnte durch diese Nutzung eine Fläche von 135 Hektar eingespart werden. Im Endausbau rechnet man in Stuttgart sogar mit 10.000 neuen Wohnungen.
Bis zu 5.000 neue Wohnungen realisierbar
Für Linz schätzt Lorenz Potocnik, dass durch das Füllen von Baulücken mittelfristig bis zu 5.000 Wohnungen entstehen können. Potocnik: „Ein enormes Potenzial, wenn man bedenkt, dass bei der GWG aktuell über 12.000 Wohnungssuchende vorgemerkt sind.“