Im Mai wurde das Projekt präsentiert, jetzt werden immer mehr dieser „Erinnerungsstelen“ auf Linzer Stadtgebiet sichtbar. Die fiktiven Türglocken an ehemaligen Wohnorten ermöglichen personalisiertes Gedenken an Linzer Opfer des Nationalsozialismus – insbesondere an verfolgte, vertriebene und ermordete Linzer Juden.
Quer durch das Stadtgebiet verteilt werden diese aus Messing gefertigten Stelen errichtet. Darauf sind Name und Geburtsjahr der Opfer des Nationalsozialismus sowie Angaben zur Deportation, Ermordung oder Flucht graviert. Der Aufstellungsort befindet sich freistehend in der Nähe von jenen Straßenzügen, wo diese Personen ihre letzte Wohnadresse in Linz hatten.
Direkt neben den Namen sind an der Stele mechanische Türklingeln angebracht, die, wenn man sie drückt, einen leisen Klingelton erzeugen. Der oberösterreichische Künstler Andreas Strauss stellt die Klingel als mehrdeutige Metapher des Erinnerns ins Zentrum seiner Gestaltung, die sowohl Assoziationen des Daheim- und Zuhause-Seins hervorruft als auch den Moment des gewaltsamen Abholens beschreibt.
Bis Ende Juni erfolgte bereits die Errichtung von Stelen rund um den Volksgarten, im Schillerpark, in der Stockhofstraße und bei der Israelitischen Kultusgemeinde in der Bethlehemstraße. Über den Sommer wurden/werden weitere Erinnerungszeichen in der Innenstadt aufgestellt – eine genaue Auflistung der Namen und Orte finden Sie HIER.
Im September gestaltet die Stadt Linz gemeinsam mit der Israelitischen Kultusgemeinde eine feierliche Zeremonie, zu der auch Nachkommen und Angehörige der Familien der Opfer aus dem Ausland anreisen werden.