Langsam, aber doch geht es am Flughafen Linz nach der Corona-Zeit wieder aufwärts. Im Vergleich zum Vorjahr dürfte sich die Zahl der abgefertigten Passagiere zwar verdreifachen, von den alten Zeiten mit mehr als 800.000 Fluggästen ist man aber dennoch weit entfernt. Weiter erfreulich ist die Lage hingegen im Frachtbereich.
Im ersten Corona-Jahr 2020 wurden nur 51.306 Passagiere am Linz Airport gezählt – ein dramatisches Minus von 88 Prozent im Vergleich zu 2019. Im Jahr 2021 waren es 68.509 Passagiere, heuer geht es laut Flughafendirektor Norbert Draskovits mit zu erwartenden 200.000 Fluggästen wieder spürbar aufwärts.
Ob man jemals wieder in solche Sphären wie 2008, als 803.163 Passagiere den Linz Airport frequentierten, „zurückfliegt“, ist ungewiss. Einerseits hat sich die Rolle der Regionalflughäfen europaweit verschlechtert, andererseits wurde die Zug-Anbindung von Linz zum Flughafen Wien in den letzten Jahren immer weiter attraktiviert.
Auch die Lage am Carrier-Markt hat sich weiter zugespitzt: Der Star Alliance-Verbund beherrscht den deutschen und österreichischen Markt in vielen Bereichen monopolartig, eine Anbindung an einen Nicht-Star-Alliance-Hub wie Paris, Brüssel oder London wird weiter schmerzlich vermisst. Und die AUA? Hat die Bundesländerflughäfen in den letzten Jahren zugunsten Wiens immer weiter ausgehungert, an dieser Position wird sich auch in den kommenden Jahren weniger ändern.
Was die Zukunft bringt? Spannende Ansätze dazu finden sich in der kürzlich erschienenen „Luftfahrtstrategie 2040+“ des Verkehrsministeriums. Dieser zufolge soll der Aufbau von Verbindungen zu anderen Airline-Verbünden in den Bundesländerflughäfen aktiv unterstützt werden: „Auf Bundesebene unterstützt Österreich die Flughäfen bei der Ermöglichung bedarfsgerechter Flugverbindungen … Die Weiterentwicklung und Diversifikation des Airlines-Portfolios an den Flughäfen soll die Abhängigkeit von einzelnen Airlines verringern. Neue Drehkreuzanbindungen von den Bundesländerflughäfen etwa zu den Hubs der Skyteam und Oneworld-Allianzen würden die Auswahlmöglichkeiten für Passagiere steigern.“
Erfreulich für Linz bleibt die Entwicklung für Linz im Frachtbereich. 2021 gab es einen Rekord mit 62.597 abgefertigten Tonnen, die Zahlen für 2022 liegen noch nicht vor, es soll aber neuerlich in Richtung Rekord gehen.