FPÖ-Bürgermeisterkandidat Michael Raml zeigt sich erfreut über die Pläne, das traditionsreiche Gasthaus Lindbauer in städtischen Besitz zu überführen und zu revitalisieren: „Es ist ein positives Signal, dass die Stadt Linz dieses historische Kulturgut nicht in die Hände von Investoren gibt, sondern selbst Verantwortung übernimmt. Der Lindbauer ist ein bedeutender Teil der Linzer Geschichte und hat das Potenzial, wieder ein lebendiger Treffpunkt für Einheimische und Touristen zu werden“, so Raml.
Der freiheitliche Stadtrat fordert jedoch eine noch entschlossenere Herangehensweise: „Die Stadt muss strategisch bedeutsame Liegenschaften frühzeitig sichern, bevor sie an private Investoren gehen, die oft nur kurzfristige Profite anstreben. Der Kauf solcher Immobilien schafft kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger.“ Raml verweist auf erfolgreiche Beispiele wie die Tabakfabrik, die gezeigt hätten, wie vorausschauendes Handeln die Stadt nachhaltig bereichern kann.
Derlei Investitionen seien finanziell machbar, wenn ideologisch motivierte Projekte kritisch hinterfragt und Einsparungen im laufenden Haushalt vorgenommen werden, so Raml: „Die Linzer profitieren mehr von Investitionen in Immobilien und Infrastruktur, anstatt Steuergeld für fragwürdige Projekte wie überteuerte Klimagespräche oder Fledermauszählungen zu verschwenden.“
Laut Raml sind Ankauf und Sanierung strategisch wichtiger Immobilien eine Investition in eine lebenswerte Zukunft: „Solche Projekte sichern nicht nur historische Bauten, sondern stärken auch das soziale und kulturelle Gefüge unserer Stadt. Nur mit mutigen Entscheidungen können wir Linz weiterentwickeln und für kommende Generationen gestalten.“
Wie es mit dem Lindbauer weitergeht, war zuletzt Anlass von Vermutungen – so wurde immer wieder über einen Abriss des angeblich stark sanierungsbedürftigen, über 120 Jahre alten Gebäudes (das erstaunlicherweise nicht unter Denkmalschutz steht) und einen großen Neubau spekuliert. Ab 2030 soll hier zudem die neue Stadtbahn Richtung Donaudamm vorbeiführen.
Das Gasthaus Lindbauer, 1904 von Baumeister Ludwig Berger für den Bauherrn Michael Lindbauer errichtet, trug ursprünglich den Namen „Zur Neuen Brücke“ (die direkt daneben befindliche Eisenbahnbrücke wurde fünf Jahre zuvor eröffnet). Mit seinem prägnanten sezessionistischen Dekor zählt es zu den architektonischen Schmuckstücken der Stadt Linz.