Der „Lichtbratlmontag“ ist jener Tag, ab dem im Herbst bei der Arbeit künstliches Licht gebraucht wird, heuer wird dieser am 30. September zelebriert. In früheren Zeiten durften die Handwerker in der Werkstätte erstmals im Herbst Kerzen oder Petroleumlampen zur Arbeit anzünden, um genug Licht zu haben. In den Sommermonaten mit langen Tagen wurde im Freien oder ohne diese Lichtquellen gearbeitet, um Geld zu sparen. Vom Ersparten stiftete der Handwerksmeister des Betriebes ein Bratl. Mahlzeit!
Das genaue Entstehungsjahr des Lichtbratlmontags ist unbekannt. Sicher ist, dass der Lichtbratlmontag bereits um das Jahr 1900 bestand. Im März 2011 wurde der Lichtbratlmontag in Bad Ischl von der Österreichischen UNESCO-Kommission in die UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes in Österreich aufgenommen. Heute handelt es sich beim Lichtbratlmontag um ein festlich begangenes Jahrgangstreffen für die runden Geburtstage (50er, 60er, 70er und älter) der Ischler.
Der Liachtbratlmontag wurde auf den ersten Montag nach Michaeli (heuer am 30. September) gelegt. Der Sinnspruch „Der Michel zündt’s Licht an“ und der Begriff der Lichtstube (Spinnstube) haben Bezug zu diesem Brauch. Das künstliche Licht wurde verwendet bis Mariä Verkündigung am 25. März. Der Michaelistag war üblicherweise auch der Termin für die Kündigung oder die Neuaufnahme eines Dienstverhältnisses von Dienstboten, Knechten und Mägden. Unter den weiteren Bezeichnungen distelblauer, lichtblauer oder Lichtbrat(e)l-Montag nach Michaeli war dieses Fest vor dem Zweiten Weltkrieg noch in größeren Teilen Österreichs bekannt, mittlerweile beschränkt sich der Brauch auf das Salzkammergut und auf Oberösterreich.