Zwei Spiele, ein Punkt, fünf Gegentore – vor allem aber teilweise inferiore Leistungen lassen beim Erstligisten Blau-Weiß Linz die Alarmglocken schrillen. Der Unmut der Fans regt sich vor allem gegen Trainer Günter Gorenzel und seinen Sagern. Präsident Walter Niedermayr ließ die Frage zur Zukunft des Coaches offen. Klar ist: Jetzt müssen gegen Liefering (H), Kapfenberg (A) und Ried (H) Punkte her, sonst droht wie im Vorjahr wieder Abstiegskampf pur.
Er war bis dato erst fünf Monate als Cheftrainer tätig, dennoch zauberte Sportdirektor David Wimleitner vor Saisonbeginn Günter Gorenzel (45) als neuen Coach aus dem Hut. „Wir wollten einen Trainer, der den ganzen Verein nach vorne bringt. Günther ist mit seiner Erfahrung genau dieser Mann”, sagte Wimleitner bei der Präsentation Mitte Juni.
Mittlerweile macht sich Ernüchterung breit, von einer Weiterentwicklung keine Spur. Vom erhofften Mitmischen im Aufstiegskampf ist man meilenweit enfernt. Die Anfangseuphorie ist nach nur zwei Runden verpufft: „Für mich ist der Trainer schon angezählt. Habe in Wr. Neustadt eine müde Elf gesehen”, malt mit Willi Katschtaler sogar ein hochrangiges VIP-Mitglied und Vereinsmitbegründer der allerersten Stunde schwarz.
Fans sind „heiß“ auf Gorenzel-Sager
Für besonders großen Ärger sorgte Gorenzels Matchanalyse nach der 0:4 Schlappe in Wr. Neustadt: „Wir haben im Ballbesitz kein schlechtes Spiel gemacht”, sagte er trotz einer kollektiven Horrorleistung, nachdem bereits in der Vorwoche gegen Innsbruck kaum ein geordnetes Spiel zu sehen war.“Im Ballbesitz kein schlechtes Spiel gemacht? In welchem Stadion war der Mann heute?“, ätzt ein treuer Fan via Facebook (siehe unten), „Das ist weit weg von der zweiten Bundesliga“, schreibt ein anderer.
Präsident Niedermayr: kein Kommentar zum Coach
Präsident Walter Niedermayr verweigerte ein Statement zu den bisherigen Leistungen, auch einen verbalen Rückhalt für den angeschlagenen Coach gab‘s nicht. Die Anfangseuphorie ist jedenfalls weg. Die Bemühungen der neuen Vereinsführung, ein frisches Feuer zu entfachen, wurden bis dato nicht belohnt. Auch die für Ende Mai versprochene Umsetzung des Klubs in einen mitgliedergeführten Verein stockt, laut Niedermayr gibt es weitere Verzögerungen wegen rechtlicher Unklarheiten.
Parallelen zum Vorjahr
Pikant: Auch im Vorjahr starteten die Blau-Weißen mit vier Niederlagen en suite horrormäßig, erst durch einen Trainerwechsel gelang der Turnaround samt Klassenerhalt. Gegen Liefering (H), Kapfenberg (A) und Ried (H) müssen jetzt Punkte her, sonst wird es wieder eine Zittersaison – auch wenn durch die Aufstockung auf 16 Teams im kommenden Jahr nur der Letzte in Abstiegsnot kommt – und selbst dieser muss Relegation spielen…