Der heimische Fußball ist in der Winterpause. Höchste Zeit, einen (Rück)Blick auf die beiden Linzer Fußballklubs zu werfen. Heute: der LASK und seine Top Five – jenen Leuten/Persönlichkeiten, die für den Höhenflug des Traditionsklubs verantwortlich zeichnen. Auf geht’s!
- SIEGMUND GRUBER. Auch wenn ihn viele LASK-Fans „hasslieben“ – und auch wenn er nicht mehr Präsident, sondern „nur mehr“ als CEO fungiert: Der LASK ist Siegmund Gruber – und Siegmund Gruber ist der LASK. Wobei der Wechsel vom Präsidenten- auf den CEO-Sessel keinen Abstieg, sondern eher einen Aufstieg darstellt. Keine Frage: Gruber polarisiert und Gruber ist ein knallharter Geschäftsmann – und das war/ist im modernen Profifußball unabdingbar. Wer heute noch glaubt, Klubs wie der LASK wären „Vereine“, ist nicht in der Realität angekommen. Trotz aller Kritik schafft Siegmund Gruber den Spagat zwischen LASK und nötiger Business-Härte sehr gut. Und ganz ehrlich: Wer sonst hätte es geschafft, in so kurzer Zeit eine Championseague-taugliche neue Arena auf die Gugl zu stellen? Dier Alternative (Pasching, alte Gugl) mag man sich heute gar nicht mehr vorstellen.
- DIE FANS. Über den Rückhalt der LASK-Fans geht kaum was drüber in Österreich. Selbst bei schmerzlichen Niederlagen gibt’s nicht einen einzigen Pfiff, ins 1.667 km entfernte Liverpool flogen über 2.000 Linzer ein und auch bei den entbehrlichsten Auswärtspartien wie in Klagenfurt oder Wolfsberg sind Hundertschaften mit dabei. Und so eine Naturgewalt wie die „Schwarze Wand“ auf der Gugl gibt’s außer bei Rapid Wien sonst nirgendwo in Österreich. Weltklasse!
- COACH THOMAS SAGEDER. Nach anfänglicher massiver Kritiker ist der neue Coach auch bei den Fans angekommen. Und: Die Mannschaft ist noch nicht am Ende der Fahnenstange, es gibt nicht jede Menge Entwicklungspotenzial, das Sageder auch heben wird können. Was aber immer noch (zu oft) passiert: unterirdische Leistungen und Ausrutscher wie gegen Aufsteiger Blau-Weiß Linz – da kam von den Spielern fast nix. Ergebnis: Obwohl der Rückstand auf Leader Salzburg fünf Punkte weniger als im Vorjahr beträgt, wird ein Angriff auf den Titel (oder Platz 2) auch heuer wieder schwierig. Aktuell fehlen fünf Zähler auf Sturm Graz und sieben auf RB Salzburg, durch die Punkteteilung wird’s zwar enger. Aber auch von hinten droht dann – anders als im Vorjahr – Gefahr: Aktuell wäre etwa Hartberg nur einen Zähler hinter den Schwarz-Weißen.
- Robert Zulj. Coach Sageder bezeichnete seinen Spielmacher Robert Zulj kürzlich als „den besten Spieler der Bundesliga“. Naja, das ist ein bisschen zu tief in den Schmalztiegel gegriffen, aber unbestritten ist, dass der bald 32-jährige Zulj für den LASK ein unverzichtbarer Führungsspieler ist – und sein Fehlen nur schwer kompensiert werden kann – siehe die Derbyniederlage gegen Blau-Weiß Linz, wo sich die gesamte Mannschaft richtiggehend hängen ließ – auch, weil Motor Zulj fehlte. Dass er kein Thema fürs Nationalteam ist, verwundert nicht nur viele in Linz. Andererseits ist seine Position in der Nationalmannschaft heiß begehrt und mehrfach besetzt.
- Sport-Geschäftsführer Radovan Vujanović. Erst geschmäht und auch ein wenig belächelt wurde der einst beim OÖ Ligisten Oedt unter Franz Grads Gnaden tätige Sportdirektor Radovan Vujanovic vom LASK-Anhang. Der anfänglichen Skepsis ist aber wie bei Trainer Sagender nach zwei Jahren einer hohen Anerkennung gewichen, Vujanovoc stieg gar zum „Geschäftsführer Sport“ (inklusive 4-Jahres-Vertrag) auf. Die Anforderungen werden freilich nicht weniger: In den nächsten 1-2 Jahren muss Vujanovic eine Mannschaft (mit)formen, die einen Angriff auf den Meistertitel starten kann – oder besser gesagt fast muss.