Derzeit scheinen sich die Linzer Parteien in Sachen mehr der weniger innovativer Klimaschutzideen gegenseitig überbieten zu wollen. Jüngstes Projekt: LinzPLUS fordert die Installierung einer „Linzer Klima- oder CO2-Uhr“ im Rathaus, auf Straßenbahn-Screens und auf der Webseite der Stadt. Diese Uhr soll den Zuwachs oder Rückgang des CO2-Ausstoßes in Linz öffentlichkeitswirksam darstellen: „Ähnlich einem großen Countdown würden wir damit unser Linzer Treibhausgas-Budget immer gut vor Augen haben“, heißt es seitens LinzPLUS.
Linz will bekanntlich bis 2024 klimaneutral werden. Entscheidend dafür soll das bis 2040 zur Verfügung stehende Treibhausgas-Budget sowie die eingeschlagenen Reduktionspfade sein. Das Wegener Center für Klima und Globalen Wandel der Universität Graz hat das auch für Linz untersucht: “Die nahezu lineare Auswirkung von CO2 Emissionen auf den globalen Temperaturanstieg ermöglicht eine Ableitung von globalen Emissionsbudgets zur Einhaltung des 1,5°C Ziels. Ein solches Treibhausgas-Budget definiert die maximale Menge an Emissionen, sodass ein 1,5°C Ziel mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zum Ende des Jahrhunderts nicht überschritten wird.“
„Ähnlich einem Trainingsprogramm für einen Marathon braucht es laufende Messungen und Überprüfungen der Situation“
Genauso wichtig wie das Treibhausgas-Budget und die Reduktionspfade sei ein Emissionsmonitoring, sagt LinzPLUS. Dieses ermögliche es der Stadt, dem Magistrat, der Unternehmensgruppe Linz, der Industrie und der Bevölkerung zu sehen, wo sich Linz im Hinblick auf 2040 wirklich befindet: „Ähnlich einem Trainingsprogramm für einen Marathon braucht es laufende Messungen und Überprüfungen der Situation. Nicht erst 2040, sondern möglichst ab jetzt, jährlich, vierteljährlich oder am besten täglich. Jeder größere Schritt, jedes Bauprojekt, Maßnahmen für den öffentlichen Verkehr, Maßnahmen der UGL Linz usw. müssen (positiv oder negativ) in die Bilanz, unser Budget der Treibhausgase einfließen. Dann könnten wir unmittelbar sehen, ob wir die nötigen (jährlichen) Reduktionsraten von 6% (produktionsbasierte Emissionen) und 12 % bei den konsumbasierten Emissionen erreichen“, sagt LinzPLUS-Boss Lorenz Potocnik.
„Diese Klima-Uhr (Climate Clock) wäre Ansporn und Warnung zugleich“
Eine Idee, das Treibhausgas-Budget und die laufenden Bemühungen sichbar zu machen, wäre laut LinzPLUS eine „Linzer Klima- oder CO2-Uhr“ – im Rathaus, auf den Screens der Straßenbahnen, als Linzer Klima-App oder auf der Webseite der Stadt Linz: „So könnten so alle und jederzeit über unsere jährlichen Fortschritte bei der Reduktion von Treibhausgasen informiert werden. Ähnlich einem großen Countdown würden wir damit unser Linzer Treibhausgas-Budget immer gut vor Augen haben. Diese Klima-Uhr (Climate Clock) wäre Ansporn und Warnung zugleich“, so Potocnik.
Eine ähnliche Uhr läuft bereits online beim Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change in Berlin. Die Linzer „Treibhausgas-Uhr“ soll mittels LinzPLUS-Antrag im kommenden Gemeinderat (23. Mai) beschlossen werden.