Das Klimaticket Österreich ist ein Jahr nach seiner Einführung in allen Bundesländern gut verbreitet. Ende Juni hatten bereits über 170.000 ein österreichweit gültiges Klimaticket – davon fast 30.000 in Oberösterreich. Jetzt gibt’s aber andere Probleme: Auf manchen Strecke und zu gewissen Zeiten sind die Kapazitätsgrenzen erreicht, die Agentur für Fahrgastrechte bekam 2022 doppelt so viele Beschwerden als im Vorjahr – die meisten davon beziehen sich jedoch auf den Osten Österreichs.
Einer der Hotspots ist die Westbahnstrecke – dort ist eine Kapazitätserweiterung kaum noch möglich. Bei den ÖBB sind zumindest neue Zuggarnituren „auf Schiene“, die ab Sommer 2023 geliefert werden. U.a. geht es um 33 Nightjets und acht neue Railjets, 24 Cityjet-Doppelstockgarnituren werden runderneuert.
Im Februar wurde zudem ein Auftrag über 186 Doppelstockzüge für den Nahverkehr an die schweizerische Stadler Rail getätigt, die allerdings erst ab 2026 im Einsatz sein werden. Insgesamt investieren die ÖBB vier Milliarden Euro in neues Material.

Die Kapazitätssteigerung ist auch bitter nötig: Die ÖBB schreiben heuer Rekordzahlen, was die Passagierbeförderung betrifft. Vereinzelt kam es sogar zu Zugräumungen, bei denen alle Fahrgäste, die keine Sitzplatzreservierung gelöst hatten, aus dem Zug „gebeten“ wurden.
Der Verkauf von Klimatickets läuft indes weiter hervorragend: Über 170.000mal ging die österreichweite Variante bereits über den Ladentisch. Laut Verkehrsministerium kommen derzeit rund 5.000 neue Kunden pro Monat hinzu.