Das ist wohl höchste Zeit: Die Gemeinderatsfraktion von LINZ+ fordert eine Analyse aller Projekte des seit 2021 etwa 4 Millionen Euro schweren Linzer Klimafonds durch externe und anerkannte Institution. Über die tatsächliche Wirkung auf das Stadtklima tappt Linz im Dunkeln: „Klimaspiele, Klimaachse, Klimablog oder Klimagarten klingen gut, aber was bringen die teuren Projekte unter dem Strich wirklich?“, fragt Gemeinderätin Brita Piovesan.
Jährlich fließen eine Million Euro aus dem Klimafonds der Stadt Linz in Projekte zu Klimaschutz, Klimawandelanpassung und nachhaltiger Entwicklung. Sowohl öffentliche als auch private Vorhaben mit direktem Linz-Bezug sollen so zur klimaresilienten Entwicklung der Stadt beitragen. Die Projekte werden vom unabhängigen Klimabeirat juriert, doch eine externe Evaluierung fehlt auch nach vier Jahren immer noch. “Das sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Denn viele der Projekte klingen zwar gut aber wurden nie einer Prüfung auf Wirksamkeit unterzogen. Gerade in der letzten Sitzung im Dezember 2024, wurden Projekte offenbar noch kurz vor Jahresende ‘durchgedrückt’. Ein messbar positiver Effekt auf das Stadtklima ist nicht bekannt“, so die frischgebackene Gemeinderätin Brita Piovesan, die die Herausforderungen des Klimawandels auf unsere Stadt sehr ernst nimmt, Greenwashing und den allzu lockeren Umgang mit Steuergeldern jedoch ablehnt.
Eine unabhängige Evaluation durch eine anerkannte Institution würde nicht nur die Transparenz erhöhen, sondern auch deutlich machen, welche Projekte tatsächlich einen Unterschied machen, skalierbar sind und die Lebensqualität in Linz trotz Klimawandels verbessert wird, so Brita Piovesan. Der Klimafonds Linz habe zwar das Potenzial, ein europäisches Leuchtturmprojekt in Bezug auf Forschung zur städtischen Klimaresilienz zu werden, aber dazu brauche es klare Ziele und vor allem messbare Ergebnisse. Piovesan: „Es ist selbstverständlich, dass Maßnahmen mit einem Millionenbudget auch auf ihre Wirksamkeit überprüft werden.“