Pünktlich zum Schulbeginn erwachen auch wieder die „Friday for Future“-Demos: Diesen Freitag, 15. September, wird zum nächsten „Klima-Streik“ gebeten. Motto: „Zwentendorf habn ma gschafft, jetzt schützen wir Molln, wir wollen kein Gas aus Molln!“… klingt nett, auch wenn das Humbug ist.
Alleine die Aussage „Zwentendorf habn ma schafft“ scheint gewagt, waren doch die Friday for Future-Macher bei der damaligen Volksabstimmung über die Zukunft des AKW Zwentendorf (5. November 1978) allesamt noch nicht auf der Welt – oder müssten heute mindestens 64 Jahre alt sein, um damals stimmberechtigt gewesen zu sein. Ganz abgesehen davon: Das Nein zum AKW Zwentendorf vor 45 Jahren rettete weder unser Klima noch war es ein brauchbarer Beitrag zum Umweltschutz. Vier Jahrzehnte lang bliesen stattdessen mehrere neu errichtete Kohle- und Gaskraftwerke Millionen Tonnen von CO2 in die Luft, wertvolle Auenlandschaften an Flüssen wurden Wasserkraftwerken geopfert – das Ganze befeuerte den Klimawandel erst so richtig, die Nachwirkungen spüren wir aktuell.
Und was hat das mit Molln auf sich? Dort wird ein Vorkommen von 22 Milliarden Kubikmetern Gas vermutet (zum Vergleich: Österreich verbraucht pro Jahr circa 8,5 Milliarden Kubikmeter Gas), das nicht nur unsere Wirtschaft, sondern auch die Haushalte dringend benötigen würden – und durch das teure und umweltschädliche Flüssiggas-Importe aus Übersee zurückgedrängt werden könnten, ebenso wie Strom aus Kohle- und Müllverbrennungskraftwerken. Denn klar ist: Österreich ist noch viele Jahre – oder besser Jahrzehnte– auf Erdgas angewiesen.
Die Friday for Future-Demo startet am 15. September um 9 Uhr beim Volksgarten. Alle Schüler, die für die Demo schwänzen wollen, haben keinerlei Konsequenzen zu fürchten.