Neustart für die Kirchschlager Kinder Ski Arena und den Kaiserlift: Nachdem der Pachtvertrag mit dem Linzer Unternehmer Rainer Wimmer nicht mehr verlängert wurde – wir berichteten gestern exklusiv – soll es nun mit einem neuen Pächter weitergehen. Auch der Schischulbetrieb wird in der gewohnt professionellen Form fortgeführt.
„Meine 15-jährigen Bemühungen in Kirchschlag fanden ein abruptes Ende. Leider hat der Erbe meines verstorbenen Verpächters eine gerichtliche Pachtkündigung erwirkt“, sagt der Linzer Rainer Wimmer. Er war bis vor kurzem Betreiber des Kaiserlifts, bei dem tausende Großstadtkinder das Schifahren erlernten.
„Ich habe alles versucht, um weitermachen zu können. Leider wurde mir dieser Wunsch durch die neuen Bedingungen des Eigentümers verwehrt“, so Rainer Wimmer weiter. Vor 14 Jahren rettete er den legendären Kaiserlift mit Investitionen vor dem endgültigen Aus. 2007 übernahm er den Schlepper und baute die KEINE SORGEN SCHIARENA auf: „Mein Ziel war, für Kinder und Eltern einen coolen Platz für das Erlernen des Schifahrens zu schaffen. Wir ‚produzierten‘ für die großen Schigebiete Hinterstoder und Dachstein West die Kunden von morgen.“
Schischule und Lift laufen weiter
Laut Jürgen Schasching, Betreiber der „Schischule Kinderleicht“ in Kirchschlag, lief die Geschichte rund um Rainer Wimmer anders: Sowohl der Kaiserlift als auch das Buffet in der „Keine Sorgen Skiarena“ werden unter einem neuen Pächter weiterlaufen. „Ebenso wird meine Schischule und der von mir neu gegründete Skiverleih weitergeführt.“ Da Wimmers Pachtvertrag im April 2021 abgelaufen war, sei er vom Besitzer des Kaiserliftes, Marius Kaiser, gekündigt und die Pacht nicht mehr verlängert worden. Die zuvor getätigten Investitionen seien abgegolten worden, damit ging dieser auch in den Besitz von Herrn Kaiser über, so Schasching.
Fast jeder Linzer machte in Kirchschlag seine ersten Stemmbogerln im Schnee
Kirchschlag ist für jeden schifahrenden Linzer ein besonderer Ort: Man muss in Linz schon lange suchen, um jemanden zu finden, der keine Kindheitserinnerungen ans Schifahren in Kirchschlag hat. Fast jeder Linzer machte dort seine ersten Erfahrungen mit den Brettln.
Das Linzer Skimekka Kirchschlag
Der Schiliftbetreiber Pilsl ist von den Turbulenzen und dem Pächterwechsel am Kaiserlift nicht betroffen. Pils hat bei seinen drei Schleppern 15 Schneekanonen und Schneelanzen im Einsatz. Die goldenen Zeiten von Kirchschlag sind aber vorbei: Mit den Jahren stellten wegen der wärmeren Winter immer mehr Schlepplifte den Betrieb ein. 2009 war es der der letzte der drei legendären Wildberglifte, der die Segel streichen musste, nachdem er im Jahr davor nur mehr zwei (!) Betriebstage hatte. Und seit 2014 steht auch der „Lift in der Eben“ zwischen Hellmonsödt und Kirchschlag. Der Skilift unterhalb des Gis-Gipfels ist ebenfalls seit Jahren Geschichte. Der stadtnaheste Schilift, in der Koglerau nur drei Kilometer hinterm Pöstlingberg, wurde 2016 abgebaut – nach 53 Betriebsjahren.
Schifahren zu Preisen wie vor 30 Jahren
Skifahrern kann man in Kirchschlag aber immer noch höchst formidabel. Und das Liftfahren ist in Zeiten von 55 Euro-Tageskarten am „Dach von Linz“ eine echte Okkasion: Bei den Pilsl-Liften zahlt man für die Tageskarte smarte 21 Euro, es gibt sogar eine Flutlichtpiste. In einer guten Saison verzeichnet man im gesamten Schigebiet hoch über Linz bis zu 30.000 Skifahrer.
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