Nase zu und durch: Seit Mitte Februar läuft in Oberösterreich die Jauche- und Gülle-Saison. Keine Frage: Der „Land-Adel“ stinkt gerade den feinen Städter-Nasen gehörig, dennoch ist das Ausbringen von Jauche unverzichtbar. Zudem ist die Sache aber sowas von Bio und werden auch 60.000 Tonnen Industriedünger eingespart.
Natürlicher geht’s nicht: Jauche wird zu 100 Prozent von Rindern und Schweinen „produziert“. Durch die Ernte von Futterpflanzen werden den Böden in großem Maße Nährstoffe entzogen, die ausgebrachte Jauche gleicht diesen Mangel wieder aus. Wirtschaftsdünger auf die Felder auszubringen, ist im Sinne der Kreislaufwirtschaft daher unverzichtbar. In Summe hat der Wirtschaftsdünger in Oberösterreich einen Wert von 50 bis 55 Millionen Euro, die Landwirtschaft spart damit nicht nur Geld, sondern auch gut 60.000 Tonnen Mineraldünger ein.
Aber das ist der Unterschied zwischen Jauche, Mist und Gülle? Ganz einfach: Jauche besteht aus flüssigen Exkrementen. Mist kommt aus dem Geflügelstall, und Gülle enthält neben tierischem Urin auch Kot und Reste von Einstreu.
Wirtschaftsdünger in Form von Jauche oder Gülle ist ein wertvolles Produktionsmittel. Er versorgt die Pflanzen mit Nährstoffen, er bewahrt und verbessert die Bodenfruchtbarkeit. Die Gülle enthält alle essentiellen Pflanzennährstoffe, die zur Entwicklung der Pflanze beitragen. Zudem versorgt die Gülle den Boden auch mit organischer Substanz. Ein hoher Anteil an organischer Substanz im Boden steigert die Fruchtbarkeit und erhöht die CO2 Speicherung. Durch die richtige Bewirtschaftung entziehen unsere Böden der Atmosphäre so große Mengen an Treibhausgas.