„Die unendlich vielzähligen, seltsamen und skandalösen Arten des Geschlechtsverkehrs im Tierreich haben mich immer schon fasziniert“, sagt Isabella Rossellini – weltberühmtes Model und gefeierte Schauspielerin. Und mit vollem Körpereinsatz bringt sie in ihrer One Woman Show „Green Porno“ ins grelle Rampenlicht, was uns Brehms biederes Tierleben bislang dezent verschwiegen hatte – am 10. Jänner 2015 im Linzer Posthof.
Stellen Sie sich vor, sie sind ein Wal mit einer zwei Meter langen Erektion. Oder eine Schlange mit zwei Penissen. Oder eine giftig grüne Mantis-Dame, die ihrem Gespielen beim Sex den Kopf abbeißt. „Bizarr“ ist nur ein schwacher Ausdruck dafür, wie sich das Liebesleben so mancher Kreatur auf diesem Planeten gestaltet.
Rossellini hat sichtlich Spaß am Nachstellen der unglaublichsten tierischen Geschlechtsakte. Inmitten kunstvoll gefertigter, farbenprächtiger Pappmaché-Kulissen kostümiert sich die Künstlerin als häutende Garnele oder leuchtender Tintenfisch. Dabei erläutert sie wissenschaftlich einwandfrei Sexualpraktiken, die so seltsam sind, dass man sie für irrwitzige Erfindungen eines völlig verwirrten Geistes halten müsste. So erlebt der zwischen amüsiertem Staunen, befremdetem Entsetzen und schallendem Gelächter mäandernde Betrachter Fischorgien, spontane Geschlechtsumwandlungen und Sado-Maso-Schnecken, um nur einige der obszönen Kuriositäten zu nennen.
In einer Melange aus Doku-Filmabend und theatralem Seminar zieht Rossellini alle Register der akrobatischen Stellungen und Glücksmomente im Intimleben der Tiere und beweist, dass Biologie grandioses Entertainment sein kann. Die „Green Pornos“ starteten 2008 als Kurzfilmserie für das renommierte Sundance Filmfestival. Fortsetzungen sowie ein gleichnamiges Buch folgten und wurden von Wissenschaftlern und Kunstkritikern gleichermaßen für die skurrile und unterhaltsame Abhandlung der Materie gelobt.
Green Porno, Live on Stage
Text: Isabella Rossellini & Jean-Claude Carrière
Künstlerische Beratung: Muriel Mayette
Lichtdesign & Video: Antoine Manichon
Englische Übersetzung: Julia Groopman
Weltpremiere: Printemps des Comédiens 2013, Montpellier (France)
Produktion: Les Visiteurs du Soir
In Englischer Sprache