Bereits jetzt gehört die Messstelle beim Römerberg zu den staubigsten Orten Österreichs. Ob das durch den Bau des Westrings, der noch mehr Verkehr anzieht, besser wird, darf bezweifelt werden: “Linz hatte im Jahr 2015 die höchste Feinstaubbelastung Oberösterreichs“, weist der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) auf die Feinstaubbilanz des Umweltbundesamts hin.
Im Oberösterreich-Vergleich war die Feinstaubbelastung in Linz am höchsten. Bei der Messstelle Römerberg an der B139 wurde an 25 Tagen der Tagesmittelwert von 50 Mikrogramm PM10 pro Kubikmeter Luft überschritten, im Jahr 2014 war dies an 27 Tagen der Fall. Österreichs Grenzwert liegt für Feinstaub PM 10 bei 25 Tagen, der EU-Grenzwert bei 35 Tagen. Bei der Messstelle Linz Neue Welt wurde an 13 Tagen zu viel Feinstaub in der Luft gemessen, in Wels an 10 Tagen, in Enns und Steyregg an jeweils 7 Tagen. Graz war auch 2015 Graz die Stadt mit der höchsten Feinstaubbelastung Österreichs. An 48 Tagen war dort die Feinstaub-Belastung zu hoch.
Während die Feinstaubbelastung in großen Teilen Österreichs 2015 zurückgegangen ist, war die Stickstoffdioxid (NO2) Belastung höher. Auch bei der Messstelle Linz Römerberg gab es bei der Stickoxid-Belastung im Jahr 2015 eine Steigerung: An 7 Tagen war hier der Tagesmittelwert höher als 80 Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter Luft, 2014 waren es nur 3 Tage. Besonders besorgniserregend: An keiner Messstelle in Österreich war der Halbstundenwert mit 26 Mal so häufig über 200 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft wie am Römerberg.
Stickstoffdioxid ist gesundheitsschädlich, beeinträchtigt die Lungenfunktion und kann zu Atemwegserkrankungen führen. Die Wetterlage hat auf die Stickoxidbelastung weniger Einfluss, weil diese vor allem vom Verkehr und hier wiederum hauptsächlich von den Dieselfahrzeugen verursacht werden. Der zunehmende Lkw-Transitverkehr wirkt sich negativ auf die Luftqualität aus.
Für die Luftqualität in den Ballungsräumen ist es zudem wichtig, dass mehr Pendler die Möglichkeit haben auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. „Es braucht insgesamt ein dichteres öffentliches Verkehrsnetz und in den Ballungsräumen mehr S-Bahnverbindungen, auch in Oberösterreich“, betont VCÖ-Expertin Rasmussen. Der Ausbau des Öffentlichen Verkehrs verbessert nicht nur die Luftqualität, sondern bringt Österreich auch den Klimazielen näher.
VCÖ: Nur in der Steiermark wurde Feinstaub-Jahresgrenzwert überschritten (Tage im Jahr 2015 mit Tagesmittelwert von mehr als 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft- Erlaubter Jahresgrenzwert in Österreich: 25 Tage; Von der EU erlaubter Jahresgrenzwert: 35 Tage)
Tage mit Feinstaub-Jahresgrenzwert-Überschreitungen: die staubigsten Messstellen – Linz auf Rang 5
Graz Süd: 48 Tage
Graz Ost: 46 Tage
Graz Don Bosco: 41 Tage
Leibnitz: 36 Tage
Linz Römerberg B139: 25 Tage
Kittsee: 21 Tage
Fürstenfeld: 20 Tage
Köflach: 20 Tage
Innsbruck Reichenau: 19 Tage
Wiener Neudorf: 18 Tage
Graz Mitte: 18 Tage
Quelle: Umweltbundesamt, VCÖ 2016
Die Feinstaubwerte weiterer Messstellen im Raum Linz 2015 (in Klammer die Werte von 2014):
Linz 24er Turm: 15 Tage (24 Tage)
Linz Neue Welt: 13 Tage (15 Tage)
Linz Stadtpark: 10 Tage (16 Tage)
Wels: 10 Tage
Enns: 7 Tage
Steyregg: 7 Tage
Asten: 4 Tage
Traun: 3 Tage
Quelle: Umweltbundesamt, VCÖ 2016