Man könnte fast den überblick verlieren bei der Vielzahl an Hochhäusern, die in Linz geplant sind. Von zehn Hochhausprojekten der letzten Jahre wurden zwei eingestellt, drei sind im Plan und bei fünf ist der Baustart noch offen. Die Auswirkungen der Corona-Kurse haben wohl zusätzlich für ein Durcheinanderwirbeln der Baustarts und Eröffnungstermine gesorgt. Eine Übersicht.
Es ist eine geballte Lawine an neuen Büro- und Gewerbeflächen sowie Investorenwohnungen, die da auf Linz zukommt. Ob das der (auch aufgrund von Corona) schwächelnde und gesättigte Linzer Markt verträgt, ist allerdings eine andere Frage.
Quadrill Tower auf Schiene
Auch wenn einige Anrainer immer wieder für medialen Wirbel sorgen: Fest auf Schiene ist der Quadrill Tower am Gelände der Tabakfabrik Linz. Mit 109 Metern wird der gefällige Bau ab 2024/25 das höchste Gebäude der City sein (sieht man mal vom Mariendom und dem Schlot des Fernheizwerks ab). Auch das Zetrumsquartier auf den Gründen der ehem. Kaserne Ebelsberg (80m) und der Dynatrace-Turm (64m/auch hier gibt es noch massive Anrainerproteste, da wird wohl noch einiges kommen, weil es auch bei der Stadt Versäumnisse gegeben haben dürfte) sind wohl auf Schiene.
Großes Fragezeichen hinter den Trinity Towers
Fragezeichen stehen hinter den vor einigen Monaten medienwirksam präsentierten „Trinity Towers“ an der Franckstraße. Die 100, 90 und 80 Meter hohen Türme sollen bereits 2025 stehen, aktuell ist es aber wieder sehr ruhig geworden um das Projekt. Eigentlich müssten dort schon längst die Bagger aufgerollt sein, der Fertigstellungstermin mit 2025 ist wohl Illusion. Fraglich, ob das engagierte Projekt mit 60.000 Quadratmeter Bruttogeschoßfläche überhaupt realisiert wird. Angeblich wurde das Projekt bereits um 50 Millionen € weiterverkauft.
Drei Türme „wackeln“
Ein noch dickeres Fragezeichen steht hinter den bereits 2016 präsentierten „Drei Türmen“, die in unmittelbarer Nachbarschaft an der Friedhofstraße entstehen sollen. Geschehen ist bis heute nichts, eine Nachfrage vor ein paar Monaten ergab die Auskunft, dass „die Planungen laufen“. Ein Baustart oder gar ein Fertigstellungstermin konnte aber nicht genannt werden.
Bahnhofcity: On Hold
In der neuen Bahnhofcity sollen sogar elf Türme mit bis zu 73,5 Meter Bauhöhe entstehen. Vom avisierten Fertigstellungstermin 2025 ist mittlerweile aber keine Rede mehr. Vor 2030 wird hier wohl kein Band durchzuschneiden sein.
„Strudelteig“ Schillerpark
Wie ein Strudelteig zieht sich auch der Neubau des Schillerparkkomplexes, den PlusCity-Boss Ernst Kirchmayr bereits 2013 erwarb. Es soll Pläne geben, dass Kirchmayr hier eine bis zu 135m hohe City-Landmark errichten will, die Städtebauliche Kommission machte dem aber einen Strich durch die Rechnung, die maximale Bauhöhe wurde auf 40 Meter begrenzt, rechtlich bindend ist das freilich nicht. Insider vermuten, dass es in Kürze losgeht und es beträchtlich weit nach oben gehen wird. Der Widerstand gegen das Mammutprojekt, bei dem auch der die Grünfläche Schillerparks in Gefahr ist, wird wohl beträchtlich sein. „Kirchmayr wird sich dort eine blutige Nase holen, wenn er glaubt, er kann über die Bürger drüberfahren“, sagt etwa der Linzer „Oppositionsführer“ Lorenz Potocnik.
Ebenfalls in die Warteschleife geschickt wurde der „Hafenturm“ (60m). Nachdem lange nach einem Betreiber für das dort geplante Businesshotel gesucht wurde, steht das Projekt nun, weil sich die Aussichten für die Hotellerie derzeit grundsätzlich nicht unbedingt rosig sind. Bleibt zu hoffen, dass das Projekt nicht ganz platzt. Wann es im Hafen losgeht, kann derzeit aber niemand sagen.
Nicht mehr aktuell sind der Bulgari Tower (76m) am Bulgariplatz und der Weinturm in Urfahr. Die Projekte wurden im Vorjahr bzw. bereits 2018 abgeblasen – gut möglich, dass das aufgrund der geänderten Marktbedingungen auch dem einen oder anderen weiteren geplanten Linzer Hochhaus passiert.