Es schaut gut aus: Die Erweiterung des Schigebiets Hinterstoder Richtung Vorderstoder ist auf Schiene. Jetzt wurde das Projekt auch im Umweltbericht zur Strategischen Umweltprüfung quasi durchgewunken. Drei Seilbahnen und 50 Hektar zusätzliche Pistenfläche – großteils zwischen 800 und 1.100m Seehöhe – sollen entstehen. Wir haben die Eckpunkte des Projekts.
Das Projekt soll Hinterstoder und der ganzen Region einen Schub bringen – und OÖs größtes Schigebiet konkurrenzfähiger machen zu den Konkurrenten in Schladming, Flachau oder Saalbach. Der durchwegs positive Umweltbericht ebnet den weiteren Weg zur Realisierung. Die Eckpunkte des Projekts:
- Es entstehen drei neuen Seilbahnen – darunter eine Zehnergondel-Bahn.
- Für die Schneeproduktion werden zwei neue Speicherteiche gegraben, die in Summe eine Fläche von ca. sieben Hektar benötigen.
- 175.000 Kubikmeter Wasser werden für die Grundbeschneiung von 35cm benötigt.
- Der projektbedingte Leistungszuwachs erfordert 3,5MW Strom.
- Insgesamt 1.200 Parkplätze entstehen auf vier Parkflächen in Vorderstoder (der Bau eines Parkhauses wird geprüft).
- Es werden zusätzliche 10,7 neue Pistenkilometer entstehen, in Summe stehen in der neuen Schischaukel dann 50,7 Pistenkilometer zur Verfügung.
- Laut Umweltbericht erfordert das Projekt die Rodung von ca. 42,6 ha Wald.
- Sommerbetrieb ist auf den neuen Liften keiner vorgesehen.
- Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs wird angestrebt.
- In Summe kostet die Erweiterung 45 bis 50 Millionen Euro.
Zusammenfassung des Umweltberichts zur strategischen Prüfung der Schiverbindung Hinterstoder-Vorderstoder:
Durch das gegenständliche Projekt mit seinen Begleit- und Kompensationsmaßnahmen ist keine Gefährdung des Bodens in seinen natürlichen Funktionen, in seiner Funktion als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte sowie zur Sicherung seiner Nutzungen gegeben.
Die ökologischen Bodenfunktionen als wesentlicher Bestandteil des Naturhaushalts werden durch die unmittelbare Begrünung langfristig gesichert und erhalten. Das gegenständliche Projekt strebt einen sparsamen Umgang mit den Flächen sowie die Vermeidung von Erosion und nachteiligen Veränderungen der Bodenstruktur an.
Die im Alpenraum typische Vielfalt der Böden und charakteristische Standorte bleiben gewahrt. Dem Vorsorgeprinzip, welches die Sicherung der Funktionsfähigkeit und Nutzungsmöglichkeit der Böden für verschiedene Zwecke sowie ihre Verfügbarkeit für künftige Generationen im Hinblick auf nachhaltige Entwicklung einschließt, wird durch optimierte Flächeninanspruch- nahme bzw. Eingriffsintensität sowie der unmittelbaren Begrünung Rechnung getragen.
Es besteht keine Gefahr schwerwiegender und nachhaltiger Beeinträchtigungen der Funktionsfähigkeit der Böden und das gegenständliche Vorhaben steht daher nicht im Widerspruch zum Bodenschutzprotokoll der Alpenkonvention.
Das Projekt gefährdet die Funktionsfähigkeit der Ökosysteme, die Erhaltung der Landschaftselemente und wildlebenden Tier- und Pflanzenarten einschließlich ihrer natürlichen Lebensräume, die Regenerationsfähigkeit und nachhaltige Leistungsfähigkeit der Naturgüter und die Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Natur- und Kulturlandschaft nicht.
Das Projekt berücksichtigt und dient den Interessen der ansässigen Bevölkerung und der Touristen und trägt im Rahmen der geltenden staatlichen Ordnung durch einen umweltverträglichen Tourismus zu einer nachhaltigen Entwicklung des Alpenraums bei.