Gleichzeitig besteht die Herausforderung, dass die Hafeninfrastruktur sowie der angrenzende Linzer Innenstadtbereich durch Naturkatastrophen, insbesondere Hochwasser, bedroht sind. Hochwasserereignisse in den 2000er-Jahren unterstreichen diese Gefahr. Um das Gebiet langfristig zu schützen, wurde das Projekt „SAFE Port of Linz“ ins Leben gerufen – Teil der nationalen Strategie für umfassenden Hochwasserschutz entlang der Donau. Geplant sind ein mobiler Hochwasserschutz, die Abdichtung des Trenndamms sowie eine Hafentoranlage. Diese Maßnahmen sollen das Hafenviertel und den angrenzenden Stadtteil effektiv vor Überflutungen schützen, selbst bei einem Hochwasser, das statistisch nur alle 300 Jahre auftritt.
Nach dem offiziellen Spatenstich am 6. Februar 2024 erreicht das Bauprojekt gestern einen weiteren Meilenstein: Im Beisein zahlreicher Förder- und Projektpartner beginnen die Arbeiten zur Installation des neuen Hafentors an der Einfahrt zum Linzer Handelshafen
„Mit dem Projekt ‚Hochwasserschutz für den Handelshafen Linz‘ wird eine zentrale Maßnahme gesetzt, um den Wirtschaftsstandort OÖ noch resilienter und robuster zu machen. Der seit knapp einem Jahr in Bau befindliche Hochwasserschutz mit dem heutigen Meilenstein – der Einhebung des Hafentors – werden die wichtige Hafen-Infrastruktur, aber auch die Unternehmen im Umfeld und auch die Linzer Innenstadt vor Hochwasser-ereignissen geschützt. Davon profitiert nicht nur die Landeshauptstadt, sondern darüber hinaus der gesamte Wirtschaftsstandort Oberösterreich“, sagt Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner.
LINZ AG-Generaldirektor DI Erich Haider: „Mit der Umsetzung der Hochwasserschutzmaßnahmen blickt die LINZ AG einmal mehr über ihre Konzerngrenzen hinaus. Immerhin wird das gesamte Industriegebiet rund um den Handelshafen bis zum angrenzenden Innenstadtviertel vor einem 300-jährlichen Hochwasser geschützt. Das zukunftsorientierte Projekt ist ein Bekenntnis zur Nachhaltigkeit, zum Logistikstandort Hafen, zur Industriestadt Linz und zum Wirtschaftsbundesland Oberösterreich.“
Effiziente Bauabwicklung
Dank der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Planern, Ausführenden und Auftraggebern konnten die Hauptbetonierungsarbeiten und der Spezialtiefbau innerhalb von nur zwölf Monaten bis Ende 2024 abgeschlossen werden. Bereits Ende August 2024 wurden die Süd- und Nordinsel der Hafentoranlage aufgeschüttet und die Bohrpfähle für die Gründung betoniert. Bis Jahresende waren die Hauptbetonagen der Anlage sowie der Einbau der Stahlwasserbauteile so weit fortgeschritten, dass ham 8. Januar 2025, das Hafentor in zwei Teilen eingehoben werden konnte.
Zur Einhebung wurde wurde ein 650 Tonnen schwerer Mobilkran der Fa. Felbermayr auf der Baustelle beim Hafentor aufgebaut. Der erste, untere Teil des Hafentors wiegt 70 Tonnen, ist 27 Meter lang, 1,80 Meter breit und 4,70 Meter hoch. Nach der Sicherung des ersten Teils in der Torkammer wird der zweite Teil des Tores versetzt. Der zweite Teil wiegt 80 Tonnen, ist 36 Meter lang, 1,80 Meter breit und vier Meter hoch. Das Verschweißen der beiden Hafentorteile wird rund fünf Arbeitswochen beanspruchen. Insgesamt wiegt das Hafentor rund 200 Tonnen.
Probebetrieb ab Juli 2025
Das horizontal geführte Schiebetor weist letztendlich eine lichte Durchfahrtsbreite von 26 Metern auf. Die Steuerung des Tores erfolgt über eine eigene Warte. Für den sicheren Betrieb des Hochwasserschutztors sorgt ein ausgearbeitetes Wartungskonzept, wobei das Tor periodisch zu Testzwecken geschlossen wird. Im Frühjahr 2025 ist die Fertigstellung des Betriebsgebäudes bei der Hafentoranlage sowie die Außengestaltung der Hafentoranlage geplant. Die Gesamtfertigstellung ist für Anfang Juli 2025 terminisiert, anschließend startet der Probebetrieb.