Für Allerheiligen haben wir einen ganz besonderen Wandertipp am Pöstlingberg: Der Linzer Hausberg ist als Wallfahrtsort weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Der wirkliche magische Fleck befindet sich aber etwas tiefer: Um die im Wald versteckte, kaum bekannte Mariengrotte und deren Quelle ranken sich allerlei Sagen und Gerüchte… so soll das dortige Wasser Augenleiden heilen. Speziell jetzt im Herbst ist eine Wanderung zur stimmungsvollen Mini-Grotte ein Erlebnis.
In der Nähe der 5. Kreuzwegstation am Pöstlingberg befindet sich ein Felsenaufbau, in dessen Rissen und Spalten allerlei Pflanzen wuchern. In einem etwa zwei Meter tiefen Spalt befindet sich die „Mariengrotte“, in der unzählige Kerzen, Marienstatuen, Gipsengel und Rosenkränze abgelegt wurden. Angeblich soll sich hier auch der Ursprungsort der Wallfahrten auf den Pöstlingberg befinden. Ganz abgesehen davon: Einen Besuch in Form einer halbstündigen Wanderung vom Petrinum herauf ist die Mariengrotte allemal wert. Ein Lourdes im Mini-Format. Kerze mitnehmen nicht vergessen!
Direkt daneben, am Fuße der Wand, gibt es eine Vertiefung mit klarem Quellwasser, das „Heilige Bründl“. Es soll bei Krankheiten helfen, speziell bei Augenproblemen. „Viele Leute gehen zu dieser Wasserquelle, benetzen und waschen ihre Augen…“ berichtet ein Artikel aus dem Volksblatt anno 1952. Bis in diese Zeit lieferte die Quelle auch teilweise das Wasser für die Schule und das Internat des Petrinums. Etwa 100 Meter unterhalb der Quelle befindet sich eine zweite, der aber weniger Heilkraft nachgesagt wird.
Das Wasser der Mariengrotte habe laut Erzählungen „höchstmögliche Schwingung“ und kommt mit seiner Heilqualität nahe an jenes von Lourdes heran. Speziell ältere Linzer steigen von der Stadt herauf und holen sich mit Rucksäcken das Wasser literweise nach Hause – obwohl angeblich auch schon ein kleines Fläschchen reicht: Denn mischt man es mit dem normalen Leitungswasser, nimmt dieses innerhalb von Sekunden die Energie der Quelle auf und wird ebenfalls heilend. Das Wasser wurde auch schon einer echten Analyse unterzogen: Dieser zufolge ist es physikalisch und chemisch gutes, sehr weiches Wasser.
Verfehlen kann man die Quelle nicht: Sie liegt circa 300 Meter unterhalb der ehemaligen Pöstlingberg-Volksschule im Wald, von der Bergstation sind’s schlappe 15 Gehminuten (bergab). Also, beim nächsten Pöstlingberg-Gipfelsieg: Rein ins Unterholz und Wasser blubbern. Hilft’s nix, schadt’s nix…