Dutzende Garagen mitten im Nirgendwo – wer braucht sowas? Sie werden’s nicht glauben, aber Garagenparks in der Pampa sind ein neues Erfolgs-Geschäftsmodell. Die Idee schwappte vor einigen Jahren aus Amerika nach Europa. Die beiden lokalen Branchenleader verfügen über bereits 15 Garargenparks-Standorte im Zentralraum. Kritiker beklagen die massive Versiegelung von Grünraum, die mit der Errichtung einhergeht.
Eine Garage im Nirgendwo? Klingt erstmal verrückt, boomt aber gewaltig. Zu relativ niedrigen Kosten ab 85,83 Euro pro Monat kann man sich quasi eine Art „Eigenheim“ mieten. Wobei „Eigenheim“ eine maßlose Übertreibung ist: Man bekommt um sein Geld einen Stauraum in Größe einer handelsüblichen Garage in der Größe von 6x3x2,4 Meter mit zwei Metern Höhe. Außer Stromanschluss und einem Licht ist kein weiterer „Luxus“ vorhanden. Mittlerweile teilen sich mehrere Anbieter im Zentralraum den boomenden Markt. Bis zu 10.000 Quadratmeter groß sind die Flächen, die an Stadträndern oder ländlichen Lagen entstehen und mit ihren geteerten Flächen jede Menge Grünraum versiegeln.

Eine gewerbliche Nutzung – etwa als Werkstatt – ist nicht gestattet, viele (vor allem) Männer nutzen die Garage als Hobbyraum oder als Zufluchtsort vor dem echten Zuhause. Aber auch als Abstellmöglichkeit für ein Boot, Anhänger oder sperrige Gegenstände wie Möbel oder ähnlichem werden die Garagen genutzt. Auch als privates „Nagelstudio“ für das eine oder andere Techtelmechtel sollen Mietgaragen mitunter gehalten werden. Versichert ist der Garagen-Inhalt freilich nicht, dafür muss man extra sorgen. Kürzlich entstand an der Trauner Kreuzung eine neue große Anlage mit 200 Garagen.

Dass dieses Geschäftsmodell gut funktioniert, beweist die wachsende Zahl an Standorten. Die „Garagencity GmbH“ betreibt bereits zwölf Standorte österreichweit, weitere drei sind in Planung. Das Unternehmen „mygarage“ hat sechs OÖ Standorte. Die Mietpreise beginnen etwa am Standort Wilhering bei 92.- Euro pro Monat, auch der Erwerb einer Garage ist möglich und beginnt bei etwa 18.000 Euro (inkl. Grundanteil). An Betriebskosten kommen pro Jahr mindestens 172,80 Euro dazu.