„Wir werden daran arbeiten, dass die 51 Prozent Grünflächen in Linz erhalten bleiben“, sagte Bürgermeister Klaus Luger beim Neujahrs-Empfang am vergangenen Donnerstag. Dennoch wird nur wenige Tage später ein massiver Einschnitt ins Linzer Grünland am Freiberg wohl durchgewunken: Ein Antrag zur Umwidmung in Bauland steht im Ausschuss für Infrastruktur zum Beschluss. „Das Vorgehen steht im kompletten Widerspruch zu allen medialen Ankündigungen, Klimahauptstadt werden zu wollen und den Grüngürtel zu schützen. Wir sind erschüttert“, sagt Renate Ortner, Sprecherin der Initiatve „Linzer Grüngürtel schützen“
„Offenbar ziehen Bürgermeister Klaus Luger & Co die angekündigte Umwidmung des Grüngürtels gegen alle Bedenken durch. Dabei überschreitet er eindeutig eine rote Linie“, so Ortner weiter. Unterstützung bekommt Ortner vom renommierten oö. Umweltanwalt Martin Donat: „Ich verstehe nicht, warum sich die Entscheidungsträger nicht einmal ein wenig in die richtige Richtung bewegen wollen, gleichzeitig aber eine Linzer Begrünungsoffensive unter dem Thema Klimaschutz propagieren.“
5.000m2 Grünland sollen Anlegerwohnungen weichen
Das geplante Luxus-Bauprojekt ging bereits durch die Medien: Das Aloisianum will 5000 m2 Grünland am Freinberg in teures Bauland umwidmen, um so Geld für einen teuren Umbau der (Privat)Schule zu lukrieren. Ein öffentliches Interesse sei nicht zu erkennen, das wurde laut der Initiative mit einem Gutachten durch eine gerichtlich beeidete Sachverständige bereits bewiesen. „Es bleibt vollkommen unverständlich, warum der Grüngürtel ohne jede raumplanerische Grundlage für Luxus- und Anlegerwohnungen derart aufgerissen wird“, sagt Christian Trübenbach, Geograf und Mitstreiter der Initiative.
Offener Brief an Gemeinderäte
Die Initiative hat in einem Akt der Verzweiflung zuletzt sogar Schreiben an alle Gemeinderäte versandt. Darin wird an die Verantwortung appelliert. Die Aktivitäten zum Schutz des Grüngürtels am Freinberg haben mittlerweile beträchtliche Resonanz gewonnen. Auf Facebook sind es bereits über 1.500 Abonnenten, die die Sache mitverfolgen. „Unsere Stadtpolitiker scheinen kein Gefühl mehr zu haben für Bedürfnisse und Stimmungen in der Bevölkerung“ so Renate Ortner. „Wenn das hier umgewidmet wird, bleibt uns nur mehr ein Rechtsstreit. Diesen Konflikt werden wir aber nicht scheuen, so wie die Pichlinger oder die Bewohner rund um den Andreas-Hofer-Park den Konflikt nicht gescheut haben und schließlich Recht bekommen haben.“
Weitere Infos: www.facebook.com/linz.gruenguertel/