Die geänderten klimatischen Bedingungen machen’s möglich: Neben burgenländischen Oliven (seit 2017) gibt es seit einiger Zeit auch heimische Melonen, sogar aus unserem Bundesland – und das mit steigenden Ernteerträgen. Insgesamt gab es beim Gemüse – trotz Klimawandel – bei den Erntemengen ein Plus von 2,5%.
Die Erntemenge von Hülsenfrüchten, Wurzel- und Zwiebelgemüsearten stieg auf 361.100 Tonnen und lag damit um 3% über dem Vorjahreswert und um 5% über dem Fünfjahresmittel. Davon entfielen 175.100 Tonnen auf Zwiebeln. Auf unveränderter Fläche wurden damit um 10% mehr Zwiebeln als im Vorjahr und um 9% mehr als im Fünfjahresdurchschnitt geerntet. Ebenfalls im Plus: Zucchini mit 2,6% mehr Ernteertrag (7.300 Tonnen)
Bei Karotten wurde eine Ernte von 120.600 Tonnen erreicht (±0% zu 2023). Die Anbaufläche von Kren ging hingegen um 15% zurück, die Produktion verringerte sich um 23% auf 2.600 Tonnen. Die Produktionsmenge von Grünerbsen ging ebenfalls ertrags- und flächenbedingt zurück (−9% auf 7.900 Tonnen). Die Ernte von Kohl-, Blatt- und Stängelgemüse bewegte sich mit 137.300 Tonnen im Vorjahresbereich (±0 %) und blieb damit unter dem Fünfjahresmittel (−3%).
Mehr Paradeiser, Rekordernten bei Speisekürbis und Melone
Die Fruchtgemüseernte betrug 169.300 Tonnen und lag damit bei kaum veränderter Anbaufläche 3% über Vorjahresniveau. Auch im Vergleich zum Fünfjahresdurchschnitt wurde ein Produktionsplus von 3 % erzielt. 58.100 Tonnen davon waren Paradeiser, das waren trotz Flächenreduktion 2% mehr als 2023. Deutlich höhere Erträge als im Vorjahr wurden auch bei Gurken erzielt, aufgrund des Flächenverlusts im geschützten Anbau blieb die Ernte mit 43.000 Tonnen aber unter dem Vorjahresniveau (−1%). Bei der Tomate gab es ein Ernteertrags-Plus von 2% auf 58.099 Tonnen.
Bei Paprika wurde ebenfalls eine Produktionssteigerung von 4% auf 13.700 Tonnen verzeichnet. Davon stammten 97% aus Anbau unter Glas und Folie. Speisekürbis erfuhr nach leichtem Flächenrückgang im Vorjahr wieder einen Aufschwung und erreichte, auch dank sehr guter Erträge, eine neue Rekordproduktion von 25.600 Tonnen (+23% zu 2023). Starke Flächenzugewinne gab es im Vorjahresvergleich bei Melonen (+11%), weshalb die Produktion auf einen neuen Spitzenwert von 2.400 Tonnen (+7 %) stieg.
Durchwachsene Situation im Bereich Obst/Beeren
Die Beerenobsternte belief sich auf 18.600 Tonnen und lag damit leicht unter der Vorjahresmenge (−3%); zum Zehnjahresdurchschnitt wurde ein Plus von 5% erzielt. Das ist vor allem auf die hohe Erdbeerproduktion von 14 300 Tonnen zurückzuführen, die 8 % über dem Zehnjahresmittel lag. Laut Statistik Austria lag die Obstproduktion 2024 mit 145.400 Tonnen um 24 % unter der des Vorjahres und um 30% unter dem Zehnjahresschnitt. Hauptverantwortlich für die geringe Apfelernte waren Spätfröste im steirischen Hauptproduktionsgebiet.
Plus bei Kirschen, Weichseln
Steinobst war aufgrund der früheren Blüte weniger stark von Frostausfällen betroffen. Die Produktion von insgesamt 11.500 Tonnen lag um 42% über dem Vorjahreswert und um 8% über dem Zehnjahresmittel. Bei Marillen wurde eine Ernte von 5.200 Tonnen erzielt, was 4% unter dem Zehnjahresmittel lag. 2.500 Tonnen Kirschen und Weichseln wurden heuer geerntet, um 15 % mehr als im Vorjahr
und um 26 % mehr als im Zehnjahresschnitt.
Positiv: Neben Melonen kehrt auch der Weinbau nach über 200 Jahren immer stärker nach Oberösterreich zurück. So stieg der Weinbestand in unserem Bundesland zwischen 2021 und 2023 um 29,5% auf 5.623 Hektoliter. Zeigt: Der Klimawandel bietet auch Chancen, die es parallel zu den Klimaschutzbemühungen zu nutzen gilt.