An den Linzer Badeseen herrscht ausnahmsloses Grillverbot. Am Pleschingersee jedoch wurde vor Jahren eine Zone eingerichtet, in der gegrillt werden darf. Nötig wurde dies, weil sich viele nicht an das Verbot hielten und es oft zu tumultartigen Szenen mit der Polizei kam. FPÖ, ÖVP und NEOS wollen jetzt Änderungen im bestehenden „Grill-Wildwuchs“.
In der letzten Steyregger Gemeinderatssitzung wurde ein Antrag auf ein Grillverbot in der Wasserschutzzone des Pleschingersees mit großer Mehrheit durch SPÖ, ÖVP und FPÖ angenommen. Der Bürgermeister der Steyregger Bürgerinitiative SBU will diesen aber nicht umsetzen. Für den freiheitlichen Fraktionsobmann Günther Kleinhanns nicht nachvollziehbar: „Verkehrschaos, Lärmbelästigung, Geruchsbelästigung, unerträgliche Rauchentwicklung und Auseinandersetzungen zwischen Menschen mit verschiedenster kultureller Herkunft treten jeden Sommer aufs Neue in einer Frequenz auf, die die Erholungsanlage Pleschingersee entwertet“, so Kleinhanns. SPÖ, ÖVP, die Grünen und NEOS hatten sich im Vorjahr im Linzer Gemeinderat aber gegen ein Grillverbot ausgesprochen. Dennoch werden die Freiheitlichen in der kommenden Gemeinderatssitzung erneut einen entsprechenden Antrag einbringen.
ÖVP: Grillen ja, aber…
Zarte Unterstützung kommt von der Linzer ÖVP: „Der Grill-Ansturm am Pleschingersee braucht Regeln. Wir sind für Grill-Zonen ähnlich wie bei der Wiener Donauinsel“, sagt ÖVP-Klubobmann Martin Hajart. „Rauchentwicklung, Geruchs-, Lärmbelästigung und Müllansammlungen sind leider die unschönen Seiten des Grillvergnügens. Hier besteht Handlungsbedarf“, so Hajart. Er will das Grillen für die Linzer zum Erlebnis machen. Dazu gehöre es aber auch, Regeln zu definieren und klar darzustellen.
NEOS: Kopenhagen als Vorbild
Auch Lorenz Potocnik von NEOS kann sich eine ähnliche Lösung wie von der ÖVP vorgeschlagen vorstellen: „Wir sind gegen strikte Verbote, wenn es nicht unbedingt sein muss. Grillen am See ist grundsätzlich eine wunderbare Sache. Warum machen wir stattdessen nicht ordentliche, fixe und räumlich begrenzte Grillplätze mit Müllentsorgung und entsprechender Infrastruktur? In Kopenhagen gibt’s sowas dutzendfach.“
Seitens der LINZ AG sieht man keine Probleme mit der bestehenden Grillzone, auf der Grillweise ginge es „immer friedlich zu“, sagt LINZ AG Bäder Chef Thomas Lettner. Dennoch muss der Bereich in der warmen Jahreszeit mittels zusätzlichem Security-Personal überwacht werden.