Die verQUERt-Redaktion deckt einmal mehr schonungslos auf: Trotz des anhaltenden Eishockey-Booms klagen die Fans der Black Wings ständig über den Komfortmangel in der Linzer Eishalle. Jetzt reagiert die Stadt: Mit dem Einbau einer Bodenheizung sollen endlich halbwegs annehmbare Temperaturen Einzug halten – und mögliche Millionenklagen von Geschädigten hintan gehalten werden.
„Wir zahlen hunderte Euro für unser Jahresabo und dann frieren wir uns nicht nur die Füße, sondern auch noch den Arsch ab“, macht Black Wings-Fan Johnny Weberndorfer seinem Ärger Luft. Auch viele Kinder sind unter den Fans zu finden, nicht wenige schleppen sich nach Spielen in der saukalten Eishalle mit einer Verkühlung nach Hause. So war es nur logisch, dass sich kürzlich sogar eine Bürgerinitiative gebildet hat, die sich gegen das mutwillige Herunterkühlen der Halle auf null Grad stemmt. „Kürzlich ist sogar eine Anzeige ins Haus geflattert, weil ein elfjähriger Bub drei Tage lang das Bett hüten musste. Hätte das Kind einen amerikanischen Pass, wäre eine Millionenklage fällig gewesen“, zittert Black Wings-Manager Christian Perthaler nicht nur wegen der Kälte in der Halle, sondern auch vor einem möglichen gerichtlichem Nachspiel.
Doch damit ist jetzt Schluss: Der Linzer Gemeinderat genehmigte mehrheitlich den Einbau einer Bodenheizung, dank der eine durchschnittliche Hallentemperatur von 23 Grad garantiert werden kann. Die Kosten von knapp 300.000 Euro würden sich bereits innerhalb eines Jahres amortisieren: „Die vier Eismeister und auch die Eisaufbereitungsmaschinen könnten wir an den KAC nach Kärnten verscherbeln, nicht zu vergessen die horrenden Kosten für die Eislaufschuhe der Mannschaft, die aufgrund des fehlenden Eises ebenfalls wegfallen“, so Perthaler.
Ohne Eis kann man zwar auch den Spielbetrieb in der Eishockey-Bundesliga nicht mehr aufrechterhalten, bei der Sportstadt Linz sieht man das Problem aber gelassen: „Die Fans werden schon aufgrund der Architektonik und der tollen Atmosphäre dennoch weiter in die Linzer Eishalle pilgern, die dann allerdings nur mehr ‚Linzer Halle‘ heißen wird.“ Überlegt wird, die Black Wings in eine Bocciamannschaft umzuwandeln. „Die Ausmaße der Hallenfläche würden einen unkomplizierte Umstellung auf Bocciabetrieb mit acht Bahnen jederzeit ermöglichen“, war aus dem Bürgermeisterbüro zu erfahren. Zudem beweise Linz damit einmal mehr ihren selbstgewählten Titel als „Sportstadt“.