Im Mai jährt sich die unselige Fusion zwischen dem LASK und dem damaligen FC Linz zum 20. Mal. Geändert hat sich in diesem zwei Jahrzehnten freilich kaum etwas: Der LASK kämpft immer noch darum, dem selbsterlegten Anspruch als Nummer 1 von Oberösterreich gerecht zu werden. Und der ehemalige blau-weiße Werksklub lebt auch 20 Jahre nach seiner Auslöschung immer noch – und gibt die Rolle des Underdogs, des unbeugsamen Galliers. Zum 20. Jubiläum des FC Blau-Weiß Linz produziert der Linzer Kunststudent Dominik Thaller alias „Archibald Sack“ derzeit einen Film über diese bewegte Zeit. Premiere soll der Streifen allerdings erst 2018 feiern. Wir plauderten mit dem filmenden Blau-Weiß Linz-Supporter.
Die Welturaufführung steigt Anfang 2018
„Beim Projekt ,Immer wieder geht die Sonne auf‘ geht es um einen Dokumentarfilm, der sich mit dem FC Blau Weiß Linz und seiner 20 jährigen Geschichte beschäftigt. Von der Gründung nach der Fusion über die Entwicklung der bunten Fanszene bis hin zum aktuellen spannenden Abstiegskampf soll der Verein portraitiert werden“, sagt der Kunststudent Dominik Thaller, der sich den Künstlernamen Archibald Sack verpasst hat. Naheliegend: Er ist bereits seit vielen Jahren bekennender Supporter des blau-weißen Fußballs in Linz. Anfang 2018 soll der Streifen Öffentlichkeit präsentiert werden.
„Verein spielt seit über 20 Jahren eine Hauptrolle in meinem Leben“
Hauptgrund für den Film ist neben der Fusion natürlich das 20-jährige Jubiläum der Vereinsgründung des FC Blau-Weiß Linz. Aktuell werkt der Klub in der zweithöchsten heimischen Spielklasse und kämpft dort um den Klassenerhalt. Thaller: „Für mich spielt der Verein seit über 20 Jahren eine zentrale Rolle in meinem Leben. Sei es als Fan beim Spiel im Stadion, aber auch abseits des Platzes. Ich empfinde die blau-weiße Fanszene als lebendigen, bunten Haufen von Menschen, der durch seine Offenheit, seine Kreativität, seine Leidensfähigkeit und seinen Hang zur Selbstironie auf das kulturelle Geschehen in Linz viel Einfluss genommen hat.“
Auch Fusionsbefürworter sollen zu Wort kommen
„Archibald Sack“ arbeitet seit einem halben Jahr am Filmprojekt. „Um den Zeitplan einhalten zu können, werden wohl noch einige Stunden nötig sein. Aber um es mit den Worten von Andi Kump (ein bekannter Linzer Musiker, Songschreiber, Texter und Blau-Weiß Linz Anhänger, Anm.) zu sagen: ,Bei einem Sieg ist das alles nichts wert‘.
Der Lokalrivale LASK wird im Streifen naturgemäß nur eine untergeordnete Rolle spielen. „Aber die Rivalität der beiden Fanlager soll trotzdem spürbar rüberkommen“, so Sack. Auch die in beiden Fanlagern höchst umstrittenen Befürworter der unseligen Fusion sollen zu Wort kommen: „Da die Welt meiner Ansicht nach nicht nur aus Schwarz und Weiß besteht, versuchen wir, die Geschichte des Vereins aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.“
Filmmusik als weiteres mögliches Highlight
Und wer die blau-weiße Fanszene kennt, weiß: Natürlich soll auch die Filmmusik eine große Rolle spielen. Was den Verein auszeichnet: Die Linzer Musikszene ist gespickt mit Anhängern des blau-weißen Lagers. Die Bands SHY oder Österreichs bekannteste Rap-Combo, TEXTA, bestehen durchwegs aus praktizierenden Blau-Weiß Linz-Fans. Mit ,The Spirit of Linz‘, ,Don’t Throw Your Points Away‘ und dem Sampler des Stahlstadt-Kollektivs (die größte Fanvereinigung des Klus, Anm.) existieren sogar bereits drei Alben, die sich mit der blau-weißen Balllesterei in der Stahlstadt beschäftigen. „Ich denke, dass wir beim Soundtrack über Luxusprobleme ,klagen‘ dürfen. Thees Uhlmann (Sänger der Hamburger Band Tomte, Anm.) steuert übrigens auch ein Lied bei“, verrät Dominik Thaller erste Details über den musikalischen Support, der ein Hochgenuss werden könnte. Mal sehen, was 2018 bringt!
Weitere Infos:
https://zack-prack.at
www.blauweiss-linz.at