So unterhaltsam der Jahreswechsel für uns sein mag, für viele Hunde bedeutet Silvester oft Stress und Panik. Wir haben einige Tipps, um den Jahreswechsel für alle Wuffis erträglicher zu machen. Und ja: Auch Alkohol ist – etwa in Form von Eierlikör – offensichtlich eine unbedenkliche Lösung, um seinen Vierbeiner “runterzuholen”.
Eiserne Grundregel: Am Silvestertag sollte so gut wie möglich auf längere Spaziergänge und Freilauf verzichtet werden. Am besten man beschränkt sich auf kurze Gassirunden. Falls es bereits da in direkter Nähe kracht: Empfehlenswert ist ein gut sitzendes Brustgeschirr zur doppelten Sicherung, damit der Hund in Panik nicht aus dem Halsband schlüpfen und Reißaus nehmen kann.
Schnuffi, Bauzi & Co. sollten an Silvester auf keinen Fall allein gelassen werden. Eine sichere Rückzugsmöglichkeit (z.B. Hundebox, ein Platz unterm Tisch oder Bett, ein Raum ohne Fenster etc.) sollte sichergestellt werden. Fenster und Jalousien geschlossen halten, ein etwas lauter aufgedrehter Fernseher oder Radio hilft ebenfalls. Für besonders ängstliche Vierbeiner hält der Tierarzt Beruhigungspräparate bereit.
Hausrezept Eierlikör
Landläufig wird immer wieder das Verabreichen von Eierlikör, Bier oder anderem Alkohol ins Spiel gebracht, um den Hund leicht zu beschwipsen und somit lockerer und angstresitenter zu machen. Viele Ärzte behaupten zwar, Alkohol sei für Hunde tödlich – das ist jedoch Humbug. Wie beim Menschen gilt: Die Menge macht’s – sagt etwa der bekannte deutsche Tierarzt Ralph Rückert:
„Fakt ist: Hunde fallen von einer begrenzten Menge Alkohol keineswegs tot um, sondern werden – wie wir Menschen – einfach etwas angesäuselt, was in diesem Fall genau der gewünschte Effekt ist. Und Hunde werden auch nicht, wenn sie einmal im Jahr eine minimale Menge Alkohol bekommen, zu Alkoholikern“, so Ralph Rückert: „Ich bin Pragmatiker. Ich weiß, dass das häufiger gemacht wird, als man denkt. Ich traue den meisten meiner Mitmenschen selbständiges Denkvermögen zu. Sie können das also in meinen Augen mit aller gebotenen Vorsicht ruhig mal versuchen. Vielleicht ist ja am Ende Eierlikör die passende Lösung für Sie und Ihren Hund.“
„Hunde fallen von einer begrenzten Menge Alkohol keineswegs tot um, sondern werden – wie wir Menschen – einfach etwas angesäuselt, was in diesem Fall genau der gewünschte Effekt ist.“
Aber wie soll der Eierlikör bzw. der Alkohol dosiert werden? Hier – ohne Gewähr und auf eigene Verantwortung – eine von Ralph Rückert verfasste, leicht verständliche Anleitung:
- Gewicht des Hundes bis 25 kg:
Körpergewicht in kg x 0,4 x 100 / Prozent des Alkohols = Gesamtmenge des zu verabreichenden alkoholischen Getränks in ml. - Gewicht des Hundes von 26 kg bis 50 kg:‘
Körpergewicht in kg x 0,3 x 100 / Prozent des Alkohols = Gesamtmenge des zu verabreichenden alkoholischen Getränks in ml. - Gewicht des Hundes ab 50 kg:
- Körpergewicht in kg x 0,2 x 100 / Prozent des Alkohols = Gesamtmenge des zu verabreichenden alkoholischen Getränks in ml.
Ralph Rückert: „Die Gesamtmenge des zu verabreichenden alkoholischen Getränks bitte immer auf 2-3 Portionen im Abstand von ca. 2 Stunden aufteilen, so dass die letzte Gabe vor dem Höhepunkt der Knallerei um ca. 23.30 Uhr erfolgt.“
Man kann aber bereits in den Monaten vor Silvester vorbeugen – durch Arbeit an der Geräuschempfindlichkeit des vierbeinigen Genossen. Eine graduelle Gewöhnung an laute Geräusche hilft den Wuffis, die für sie stressigste Zeit des Jahres besser zu bewältigen.
Das allerbeste Rezept: Selbst weitgehend ruhig und cool bleiben und den Hund nicht in seiner Angst auch noch bestärken und bemitleiden. So wie jedes Jahr ist der Spuk nach ein paar Stunden vorbei und der Hund überlebt den Silvester-Wahnsinn ohne bleibende Schäden. Darum also nicht zu viel Brimborium rund um den Jahreswechsel machen.