In aller Munde ist aktuell der FC Blau-Weiß Linz, der dem Lokalrivalen LASK den letzten Platz in der Meistergruppe wegschnappte. Von vielen Fans wird jetzt der Ausbau des fast immer ausverkauften Donauparkstadions gefordert. Blauweiß-Geschäftsführer Christoph Peschek hat das Thema zwar bereits im Fokus, bremst aber die Euphorie.
Herr Peschek, Gratulation zum Einzug in die Meistergruppe und somit in die Top 6 der Liga, wie wie geht’s Ihnen mit diesem unglaublichen Erfolg einen Tag danach?
Danke bestens. Diese Entwicklung war für keinen absehbar. Vor zwei Jahren noch spielten wir in der zweiten Liga vor 950 Zuschauern – uns ist schon bewusst, wo wir herkommen. Wir bleiben am Boden.

Nun geht der Blick nach vorne, man kann jetzt bereits für die neue Saison planen. Immer wieder wird gefordert, die Kapazität der Hofmann Personal Arena aufzustocken, aktuell liegt diese ja „nur“ bei 5.595 Plätzen.
Es war wie erwähnt nicht absehbar, dass wir unsere Zuschauerzahl quasi verfünffachen. Wir sind in erster Linie voller Dank, diese wunderschöne Arena überhaupt zu haben.
Im Zentrum steht die Zahl 8.000 – so viel Sitzplätze benötigt man, um bei einer etwaigen Europacup-Teilnahme auch in der Gruppenphase in Linz spielen zu können.
Viel hängt davon ab, wie die UEFA künftig mit dem Thema Stehplätze umgeht. Aktuell wurde ja ein Testballon gestartet, der auch wieder Stehplätze im Europacup zulässt. Da würde auch die mögliche Kapazität in der Hofmann Personal Arena steigen.
„Ein Stadionausbau ist nur ein Thema, wenn sich der Verein weiter so entwickelt und die Zuschauerzahlen weiter auf diesem Level bleiben.“
8.000 Plätze – wäre so ein Ausbau in Linz überhaupt möglich?
Das wissen wir nicht, dazu bedarf es einer Machbarkeitsstudie. Auch eine allfällige Finanzierung steht noch in den Sternen. Das alles wird und kann aber kein Schnellschuss sein, sondern ist nur denkbar, wenn sich der Verein weiter so entwickelt und die Zuschauerzahlen weiter auf diesem Level bleiben.
Medial diskutiert wurde der Ausbau der Ostseite – mit dem Einbau einer „Galerie“ über dem bestehenden Sitzplatz.
Ja, das wäre die einzig denkbare Variante, aber damit würden wir nicht auf die 8.000 Plätze kommen. Es ist wie gesagt eine Zukunftsvision, mit der wir uns noch nicht im Detail beschäftigt haben.
Für Ärger sorgt immer wieder der gerade gegen kleine Vereine großteils leere Gästesektor, während das restliche Stadion knackevoll ist. Kann man die dortige Kapazität (550 Plätze, Anm.) nicht je nach Gegner individuell anpassen?
Hier gab es bereits Gespräche mit den Behörden, damit wir zukünftig bei Spielen, wo nur sehr wenige Gästefans anreisen, Anpassungen vornehmen können. ich bin zuversichtlich, dass uns das für die neue Saison gelingt. In der Meistergruppe ist das bis auf das Wolfsberg-Spiel ja kein Thema.