Auf das aktuell tiefste Jahresmittel fiel die Linzer Donau gestern: Mit 349cm lag der Pegel heuer erstmals unter 350cm. Besorgniserregend ist diese Zahl freilich nicht: Seit 1980 gab es gleich 33 Jahre, in denen die Donau bei Linz zeitweise noch niedrigere Wasserstände verzeichnete.
So groß die Besorgnis über trockene Perioden derzeit sein mag und es manche Landstriche härter trifft als andere: Die Donau, die große Teile Österreichs entwässert, gibt keinen Anlass zur Sorge. Aktuell beträgt der Wasserstand bei der Donau in Linz 349cm – das ist zwar der niedrigste Wert im heutigen Jahr, er liegt aber immer noch stabil im normalen Bereich. 1985 etwa betrug der Wasserstand der Donau nur 329cm (3. November), am 28. September 1992 waren es gar nur 328cm – und damit 21cm weniger als derzeit. 324cm waren es am Ende September 2003, der Rekordwert datiert aus dem Jahr 2018 mit nur 320cm (25. August).
Wenig Auffälligkeiten zeigt die Donau in den letzten 40 Jahren auch beim Jahresmittel: Dieses schwankt zwischen 370 cm (2003) und 402cm (1987). Das Mittel der letzten 5 Jahre beträgt 377cm, was etwa dem langjährigen Mittelwert entspricht.
Bis 1978 war die Donau in Linz übrigens gut zwei Meter seichter – der Rückstau des Kraftwerks Asten ließ den Fluss dauerhaft um zwei Meter steigen. Ältere Semester erinnern sich noch an die ausgedehnten Schotterbänke beim Winterhafen, auf Höhe des Segelflugplatzes und bei Niedrigwasser sogar am Ufer des Jahrmarktgeländes in Urfahr.
1972 wurde beim Pegel Linz mit nur 30 Zentimetern der tiefste Wasserstand seit Beginn der Aufzeichnungen gemessen. Rechnet man den Donaurückstau durch das Kraftwerk Asten dazu, entspräche das umgerechnet auf heutige Zeit etwa einem Pegel von 240cm – über einen Meter weniger als aktuell.