Linz und seine Donauufer: Es ist kompliziert. Bestes Beispiel ist der Uferbereich zwischen Nibelungenbrücke, Römerbergtunnel und St. Margareten. Gut zwei Kilometer Uferlänge, die brach liegen. Statt Zugängen zum Wasser und Bäumen regiert in diesem „Donaukanal“ Tristesse mit viel Beton und groben Ufersteinen. Dabei könnte hier ein wertvoller Naherholungsbereich entstehen – etwa mit Sitzstufen und Baumbewuchs. Ein Gemeinderatsantrag soll der Idee nun auf die Sprünge verhelfen.
Es sind fast zwei Kilometer Uferlänge, die aktuell nur von einigen Hundebesitzern und illegalen Sprayern genutzt wird. Derzeit wird der Bereich aufgrund von Leitungsverlegungen aufgegraben, auch der neue Radweg nach St. Margareten soll hier demnächst entstehen. Der Begriff „Lieblos“ beschreibt den von der Stadtentwicklung und dem zuständigen Stadtrat Prammer (SPÖ) völlig vergessenen Ort unterhalb des Römerbergtunnels wohl am besten.
Bislang hat sich niemand um den eigentlich sehr wertvollen Uferbereich gekümmert – doch das soll jetzt anders werden: „Hier könnte neben dem Radweg eine Flaniermeile mit Bäumen und Sitzstufen am Wasser entstehen“, sagt Stadtentwickler und LINZ+ Gemeinderat Lorenz Potocnik, der dazu einen Gemeinderatsantrag einbringt. „Obendrein wäre diese Maßnahme, die in Zusammenarbeit mit der via donau als Grundeigentümerin erfolgen müsste, ein leicht umzusetzender Beitrag zur Klimastadt Linz. Derzeit wird es aufgrund der fehlenden Bäume im Sommer sehr heiß. Die gesamte Szenerie ist außerdem wenig einladend und nicht wirklich schön anzuschauen – trotz einiger stimmiger Graffitis.“
Kommentar
In Summe wäre eine Aufwertung des dortigen Uferbereichs ein Gewinn für die Stadt. Auch wären dort Bäume um ein Vielfaches effizienter, sinnvoller und vor allem günstiger umzusetzen als in engen Innenstadtgassen. Allzuviel Hoffnungen auf eine Umsetzung darf man sich allerdings wohl nicht machen, wenn man um den Umgang der Stadt mit seinen Donauufern (stetig steigernder Bedarf nach Schiffsanlegestellen, geplanterBusbahnhof beim Lentos, immer noch nicht umgesetztes Projekt „Donauinsel“ am Jahrmarktgelände) in Erinnerung ruft…
wiho