Das Architekturkollektiv GUT hat mit seinen Plänen zur Neugestaltung des Jahrmarktgeländes für Aufsehen gesorgt. Nach einer ersten positiven Gesprächsrunde mit der Stadtpolitik wurde nun die 40-seitige Projekt-Broschüre “Reif für die Insel” erstellt, bis zum Jahresende folgt eine Machbarkeitsstudie. Eine neu eingerichtete Zukunftswerkstatt soll die Linzer Donauinsel danach startklar machen. Umgesetzt werden könnte die Idee dann innerhalb von drei Jahren. Grob geschätzter Kostenrahmen: etwa zehn Millionen Euro.
Die Broschüre fasst die bisher getätigten Schritte, Gespräche, Rechercheergebnisse und den aktuellen Projektstand zusammen. Das Jahrmarktgelände soll „nachhaltig belebt und zu einem der attraktivsten Orte von Linz“ werden. Anders als bisher soll eine urbane, öffentliche und lebendige Uferzone entstehen – mit Sitzstufen zum Wasser, Buchten und flachen Uferzonen.
Donau-Seitenarm: Acht Meter breit, bis zu fünf Meter tief
Die Mitte der Insel bliebe hingegen weiter frei und als Veranstaltungsfläche im vollen Umfang erhalten. Der das Gelände umspülende Donau-Seitenarm würde demnach acht Meter breit und bis zu fünf Meter tief ausgeführt werden. Er wäre beim Einlass mit einem Tor abgeriegelt und in Form eines klassischen Altarms ausgeführt – ähnlich dem Winterhafen. Der Vorteil: Das Wasser wäre klar und hätte keine Ablagerungen. Auf ein mögliches Hochwasser hätte das Projekt keinen Einfluss – im Gegenteil: Für die Donau wäre sogar mehr Platz.
Schlanker Kostenrahmen für Jahrhundertprojekt
Die Kosten können zum aktuellen Zeitpunkt nur grob geschätzt werden – ca. zehn Millionen Euro. „Natürlich wird sofort über die Kosten diskutiert werden. Aber wenn man sieht, wieviele Millionen man in Straßenprojekte investiert, von denen die meisten Linzer gar nichts haben, ist das kleiner Betrag, der noch dazu zu 100 Prozent der Bevölkerung zugute kommt“, heißt es seitens des Architekturkollektivs GUT. Und weiter: „Visionen und große Ideen scheitern nie am Geld, sondern immer am Willen. Man sollte daher nicht fragen ‚Was kostet das Projekt, wenn wir es machen?‘, sondern ‚Was kostet es, wenn wir es nicht machen?“
Machbarkeitsstudie bis zum Jahresende
Als nächster Schritt sind die Landschafts- und Verkehrsplaner am Zug. Bis Dezember 2018 soll dann eine technische Machbarkeitsstudie vorliegen. „Linz könnte mit diesem Projekt seinem Ruf als heimischer Innovationsmotor voll gerecht werden, so Andreas Henter vom Architekturkollektiv GUT.