Ein spannendes neues Nahverkehrs-Projekt startet ab 01. Mai 2019 auf der Donau: Das Brüderduo Markus und Peter Luger verbindet Ottensheim und Linz mit einem „Donaubus“-Katamaran. Fahrzeit des Schnellbootes: schlanke 14 Minuten. Neben Touristen sollen vor allem Pendler und Ausflügler angesprochen werden.
„Unser Katamaran ist bereits in Bau und wird im Jänner 2019 fertig sein, am 01. Mai 2019 starten wir mit dem Linienbetrieb“, sagt Markus Luger. Gemeinsam mit seinem Bruder Peter betreibt er bereits jetzt die Donaufähre im Raum Schlögen – und genau darum hat er auch keine Bedenken, dass das Projekt in die Hose gehen könnte: „Wir wissen, dass es funktionieren wird.“ Förderungen seitens des Landes oder der Stadt gibt es (noch) keine. Lediglich die Leaderregion UWE (Urfahr West) beteiligt sich mit einer Bauförderung.
„Umdenken bei Stadt und Land“
Auf großes Interesse stößt diese private Initiative bei Infrastruktur-Stadtrat Markus Hein: „Ich bin davon überzeugt, dass dieses Projekt die Vorteile der Wasserstraße aufzeigen und so zu einem Umdenken – auch in finanzieller Hinsicht – bei Stadt, Land und Umlandgemeinden führen wird. Die Wasserstraße ist die günstigste Infrastruktur, nur die entsprechenden Boote müssen anschafft und betrieben werden und sie stehen nicht im Stau.“
45km/h Geschwindigkeit, 14 Minuten Fahrzeit
Zum Start ist ein Stundentakt zwischen Ottensheim und Linz (beide Richtungen) geplant. Für Fahrtwind ist mächtig gesorgt, denn der rundum verkleidete Katamaran wird eine Geschwindigkeit von 45km/h erreichen und den Stau auf der Rohrbacher Bundesstraße links liegen lassen. Die Fahrzeit von nur 14 Minuten für die 9,3 Kilometer lange Strecke kann auf dieser Strecke sogar mit der Mühlkreisbahn konkurrieren, allerdings landet man mit dem Donaubus gleich direkt beim Neuen Rathaus, nur fünf Gehminuten vom Hauptplatz entfernt. Platz ist für 12 Fahrgäste plus Fahrräder. Der Katamaran hat zudem den Vorteil, dass er keinen Steg benötigt, sondern bei der bestehenden Slip-Rampe Urfahr an- und ablegen kann.
Pendler, Touristen, Ausflügler
Am genauen Fahrpreis wird noch gefeilt. Markus Luger: „Da wir keine Förderungen bekommen, können wir mit den hochsubventionierten Verkehrsmitteln wie Bahn und Bus preislich noch nicht mithalten. Das Einzelticket wird um die sieben Euro kosten. Für Pendler werden wir im ersten Step aber eine günstige 10-Punkte-Karte auflegen, auch Platzreservierungen werden möglich sein, weil Rad-Pendler eine gewisse Planungssicherheit brauchen.“ Reservierungen sollen anfangs nur per Telefon, später aber auch via Handy-App gemacht werden können. Neben Touristen und Pendlern ist das neue Angebot wohl auch für Ausflügler interessant.
Zukünftig auch Stopp in Puchenau möglich
Das Pilotprojekt ist im ersten Schritt probeweise für eine Saison ausgelegt. Funktioniert die Idee, ist ein zusätzlicher Anlegesteg in Puchenau angedacht. Auch der Einsatz größerer Boote ist in Zukunft möglich – obwohl dann andere gesetzliche Vorgaben gelten, wie etwa mindestens zwei Crewmitglieder, was die Finanzierung und den Betrieb entsprechend herausfordernder gestalten…