Seit über fünf Jahren herrscht Stillstand am Jahrmarktgelände. Das Versprechen einer Umgestaltung der sechs Fußballfelder großen Betonwüste in ein Freizeitareal mit Begrünung und Wasserbucht wird vor allem von der SPÖ gebremst und verhindert. Acht Millionen Euro seien zu viel Geld, gleichzeitig werden enorme Summen in Autobahnen, Straßen und in ein investiert. Jetzt kommt von der Linzer ÖVP ein neuer Vorstoß: Vizebürgermeister Martin Hajart fordert, dass endlich die finalen und konkreten Pläne der Badebucht sowie deren Kosten auf den Tisch gelegt werden. „Wir müssen endlich ins Tun kommen und zeigen, dass die Politik nicht nur Versprechungen macht“, sagt Hajart. Er schlägt auch vor, dass die Stadt Teile des Uferareals vom Grundeigentümer via donau pachtet. „Dann hätten wir größeren Gestaltungsspielraum.“
Zur Badebucht gab es vor der Gemeinderatswahl breiten politischen Konsens, dieser schwindet nun – nach der Wahl – bei SPÖ und FPÖ, und das obwohl seitens des Landes OÖ die Bewilligungsfähigkeit des Projektes bestätigt wurde. „Wir brauchen jetzt endlich Klarheit, was auf beiden Seiten der Donau geschehen kann und geschehen wird. Dass es eine Attraktivierung insbesondere in Urfahr geben muss, steht wohl außer Frage“, sagt Vizebürgermeister Martin Hajart. In der Sitzung der Stadtsenatsmitglieder am 27. Februar sollen endlich die finalen Pläne der Badebucht, die von der SPÖ fast schon als ein Geheimprojekt behandelt werden, sowie deren Kosten auf den Tisch gelegt werden.
Sieben Jahre Stillstand
Am 7. September 2017 wurde das Parkverbot am Urfahranermarkt-Areal verhängt, seither wird in schöner Regelmäßigkeit darüber diskutiert, wie man das ganze Gelände oder zumindest Teile davon attraktiver gestalten kann, ohne den Jahrmarkt zu gefährden. Im März 2018 wurde dann die Idee einer Badebucht präsentiert – seither wurde wieder viel geplant und diskutiert. Hajart: „Aber wirklich passiert ist wenig bis gar nichts.“
Klares JA zur Badebucht
„In Linz teilt die Donau nur die Stadt und wird als Transportweg genutzt. Das ist zwar auch wichtig, aber für das Flair, für die Ausstrahlung einer Stadt eher wenig zuträglich“, sagt Hajart: „Deshalb sagen wir auch klar JA zur Badebucht. Allerdings wäre es an der Zeit, dass uns endlich konkrete Pläne präsentiert werden. Denn seit mehr als einem Jahr haben wir nichts mehr von dem Projekt konkret gehört, sehen nur in den Medien, was angeblich geplant sei und wie viel das angeblich kosten würde.“ Es könne nicht sein, dass einer der schönsten Plätze in Linz nicht genutzt wird. Die Stadt muss aktiv werden, kann beispielsweise rasch den Uferbereich freundlicher gestalten. Derzeit ist das Ufer de facto überhaupt nicht gestaltet – mit ordentlichen Sitzstufen kann man viel erreichen, wie man im Bereich der Neuen Eisenbahnbrücke sieht.
Dazu könnte die Stadt auch einen Teil des Uferbereichs in Urfahr von der via donau pachten. Es geht etwa um den Liegeplatz des Salonschiffs Fräulein Florentine, das damit für die Zukunft – weil leistbar an dieses weiterverpachtet – abgesichert wäre.
Fläche unter der Eisenbahnbrücke nutzen
Auch die Idee eines Sportparks unter der Neuen Eisenbahnbrücke will Hajart weiterverfolgen: „Die Fläche würde sich gut eignen, um für sportliche Aktivitäten genutzt zu werden“, sagt der Vizebürgermeister. Die JVP hat sogar bereits ein konkretes Konzept ausgearbeitet, bei dem von einem Boulderwürfel über einen Fußballkäfig, Minigolfplatz bis zu einer Veranstaltungsbühne alles dabei wäre. Das wurde von der SPÖ mit dem etwas seltsamen Hinweis, es handle sich um ein Hochwasserschutzgebiet, vom Tisch gewischt. Allerdings ist gleich daneben ein großer Kinderspielplatz – und direkt daneben zwei ganzjährig betriebene Sportplätze, also sollte eine Sportanlage ohne große Zubauten dort auch möglich sein.
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