Auch das noch: Die Planer der neuen Eisenbahnbrücke haben wieder mal ordentlich danebengehauen. Die Brücke wurde zu niedrig dimensioniert, die neueste Generation der Donaukreuzfahrtschiffe passt nicht mehr unter der Brücke durch, es bildeten sich bereits erste Schiffsstaus. Zum Glück gibt es bereits neue Lösungsansätze, die das Innovationsbüro der Stadt Linz ausgearbeitet hat. So soll etwa die Drohne der Linz AG zum Einsatz kommen. Ein exklusiver Exklusivbericht unserer verQUERt-Redaktion.
„Das konnte doch keiner ahnen, dass die Donaukreuzfahrten derart boomen und die Schiffe immer höher werden“, sagt Chefplaner Manfred Cirkl zum neuerlichen Planungdeseaster der Eisenbahnbrücke. Der Hintergrund: Wegen der stetig steigenden Buchungen betuchter ausländischer Touristen wurde kürzlich die neue „Mega-Class“ der Donaukreuzfahrtschiffe präsentiert. Ähnlich wie bei den Schiffen auf hoher See geht’s auch hier ordentlich in die Höhe. Bis zu zwölf Stöcke und 48 Meter hoch sind die neuen Schiffe, statt 320 haben künftig 2.400 Passagiere Platz.
Und da beginnt das Problem: Die neue Eisenbahnbrücke wurde noch nach den Erfordernissen der alten, bisherigen Kreuzfahrtschiffen mit einer Durchfahrtshöhe von etwa neun Metern gebaut. In den letzten Wochen kam es vor der Eisenbahnbrücke bereits immer wieder zu kilometerlangen Staus der neuen, überhohen Kreuzfahrtschiffe, die Kapitäne mussten enttäuscht wenden und zum Ursprungshafen in Passau zurückfahren.
Linz AG Drohne als Problemlöser
Das Innovationsbüro am Linzer Hauptplatz hat aber bereits spannende Lösungsansätze erarbeitet. Lab-Leiter Sam Kanglacke: „Eine Möglichkeit wäre, die Schiffe vor der Brücke mit der neuen Linz AG Drohne aus dem Wasser zu heben, über die Brücke zu fliegen und auf der anderen Seite wieder zu wassern. Die Passagiere müssten aber vorher aussteigen, weil das Schiff sonst für die Drohne zu schwer wäre. Wir haben das ganz genau berechnet.“
Bypass-Kanal unter dem Donauparkstadion
Der zweite Lösungsansatz liest sich nicht minder innovativ. Sam Kanglacke: „Wie bei der VOEST-Brücke könnten wir auch hier einen Bypass errichten, allerdings am Wasser.“ Der Plan sieht vor, auf Höhe des Brucknerhauses einen Bypass-Kanal zu graben, der zwischen Parkbad und Eishalle, dann weiter unter dem ohnehin auf Stelzen geplanten Donauparkstadion hindurchführt und vor der VOEST-Brücke wieder in die Donau mündet. „Dort könnten wir dann auch gleich die von vielen geforderte Badebucht graben – und eine Donauinsel hätten wir dann auch, hihi.“ Was für eine visionäre Idee!
Jetzt könnte es ganz schnell gehen: Der Spatenstich soll noch vor der Wahl im September 2021 erfolgen, die Eröffnung des Bypasskanals ist dann in der Woche vor der übernächsten Wahl im September 2027 geplant.