Ein Umweltanwalt, der das tut, wofür er da ist: für die Umwelt kämpfen – und dennoch steht er in der Kritik. Denn genau das könnte Martin Donat zum Verhängnis werden: Der Oö. Umweltanwalt Martin Donat wurde wegen „Dienstpflichtverletzung“ anonym angezeigt, 14 Seiten soll die Anzeige umfassen. Angeprangert wird seine kritische Haltung zum Thema Windkraft in Oberösterreich. „Es scheint einigen ein Dorn im Auge zu sein, wenn ein Umweltanwalt seine Stimme für die Natur erhebt und die gigantischen Windkraftanlagen in unseren unberührten Wäldern kritisch hinterfragt“, sagt MFG-OÖ Klubobmann Manuel Krautgatner. Auch der grüne Umwelt- und Klimalandesrat Stefan Kaineder attackiert Donat. Der Vorwurf an Kaineder: Er will alte Rechnungen begleichen, denn der Oö. Umweltanwalt hat sich schon öfters als Kritiker des überbordenden Ausbaus alternativer Energien, bei denen die Natur auf der Strecke bleibt, unbeliebt gemacht.
Es gibt stimmige Argumente gegen Windkraftanlagen, die verheerende Auswirkungen auf unsere Wälder und Naturlandschaften haben. Dass ein Umweltanwalt diese Anlagen ebenfalls kritisch sieht, ist daher alles andere als weit hergeholt. Allein im Mühlviertel sollen bekanntlich in den sensiblen Waldgebieten an der tschechischen Grenze von Vorderweißenbach über Bad Leonfelden, Rainbach, Schenkenfelden bis hinüber nach Sandl bis zu 50 dieser 260 Meter hohen Windräder entstehen, die an den Rotorspitzen eine Geschwindigkeit von bis zu 340km/h erreichen.
„„Wer sonst als ein Umweltanwalt soll sich kritisch mit Eingriffen in die Natur auseinandersetzen?“
Der grüne Klima- und Umweltschutzlandesrat Stefan Kaineder nahm diese anonyme Anzeige zum Anlass, um ebenfalls gegen Umweltanwalt Donat auszuteilen. Kaineder spricht davon, dass durch Donats mit stichhaltigen Argumenten wohlunterlegte Kritik „das Ansehen des Landes leiden“ würde. „Wer sonst als ein Umweltanwalt soll sich kritisch mit Eingriffen in die Natur auseinandersetzen?“, so Manuel Krautgartner: „Stefan Kaineder wütet wie ein betriebsblinder Beton-Grüner im Endstadium.“
„Die Natur schützen wollen, indem man die Natur zerstört – verrückter geht’s fast nicht.“
Kaineders vorrangige Aufgabe sei es laut Krautgartner eigentlich, die Umwelt zu schützen – oder zumindest eine fachlich fundierte Diskussion unter Einbindung aller Argumente zuzulassen. Der grüne Landesrat mache gerade alles verkehrt, was man nur falsch machen kann: Er fordere in seinem CO2-Wahn immer vehementer und ohne jede Rücksicht den Ausbau der Windkraft selbst in hochsensiblen Gebieten und zerstöre damit wertvolle Naturlandschaften – etwa in den bislang unberührten Wäldern im nördlichen Mühlviertel: „Die Natur schützen wollen, indem man die Natur zerstört, verrückter geht’s fast nicht“, so Manuel Krautgartner.
Dabei ist längst klar und belegt, dass OÖ kein Windkraftland ist – das bestätigt auch der Windkraft-Masterplan sowie die definierten Ausschlusszonen. Es ist ein befremdliches Bild, wenn ein grüner Landesrat einen Umweltanwalt angreift, weil dieser sich für den Naturschutz stark macht. Manuel Krautgartner: „Kaineder ist ja bekanntlich als Nachfolger von Werner Kogler im Bund im Gespräch. Ich wünsche ihm diesen Karriereschritt von ganzem Herzen, denn in Wien kann er in den nächsten fünf Jahren in der Opposition weit weniger anstellen als hier in Oberösterreich als überambitionierter CO2-Landesrat. Tschüss & ab nach Wien – mit Rückenwind!“
„Fatale Signalwirkung“
Wenn von politischer Seite Druck auf unabhängige Stellen wie den Umweltanwalt ausgeübt wird, um kritische Fachleute mundtot zu machen, habe das eine fatale Signalwirkung: „Wer das gängige CO2– und Klimanarrativ und die naturzerstörerische Windkraft als einzige Lösung kritisch hinterfragt, wird zum Schweigen gebracht“, so Manuel Krautgartner. Eine offene Diskussion über sinnvolle Alternativen würde so unnötig blockiert.