Heute wurde das Endergebnis der Systemstudie über die Zukunft der Mühlkreisbahn präsentiert. Die Bahn soll zukünftig über die neue Donaubrücke am selben Gleiskörper wie die Straßenbahn Richtung Hauptbahnhof fahren. Möglich wird das durch ein Dreischienengleis. Im ersten Quartal 2017 will der Landtag das Projekt auf Schiene bringen, die ersten Züge sollen bereits 2021 durch Linz rollen.
Die Spurweite der Mühlkreisbahn NEU beträgt dieselbe wie bei der klassischen Bahn (1435 Millimeter). Die Gleise der Bahn und der Bim werden bei der neuen Straßenbahnachse durch Linz quasi ineinander liegen. Ein Gleis der Straßenbahn wird dabei mitbenutzt. Der Vorteil dieser Lösung: Die Gleise der Mühlkreisbahn im Mühlviertel müssen nicht neu verlegt werden, zudem sind Triebwägen von 2,65 Metern Breite (Straßenbahn: 2,30 Meter) möglich, die auch die Mitnahme von Fahrrädern oder den Einbau von Toiletten erlauben. Die Investitionskosten betragen etwas mehr als 100 Millionen Euro, wobei der Elektrifizierung der Mühlkreisbahnstrecke mit mehr als 40 Millionen der Löwenanteil zukäme.
Ziel: Fertigstellung 2021
Obwohl noch sehr viele Fragen offen sind, präsentierte Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner einen sehr ambitionierten Zeitplan: Bereits mit der Fertigstellung der zweiten Schienenachse durch Linz 2021 soll auch die neue Mühlkreisbahn starten, die dann als „S6“ vom Hauptbahnhof ins Mühlviertel rollen soll. Wie weit die Strecke Richtung Norden führen wird, ist noch offen. Wahrscheinlich ist Rottenegg oder Gerling das Endziel. „Eine endgültige Entscheidung, wie es mit der Strecke bis nach Aigen weitergeht, kann später entschieden werden, weil die Gleise bei unserer Lösung bestehen bleiben“, sagt Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner. Einer Entscheidung für eine Regiotram-Lösung mit neuer Spurweite hätte hingegen das sichere Aus für die Strecke nach Aigen bedeutet.

Auch nach Gallneukirchen auf Normalspur
Mit der nun festgelegten technischen Variante ist auch klar, dass die geplante Regiotram nach Gallneukirchen ebenfalls als Normalspur geführt wird, um Synergien zu nutzen. Ein weiterer Vorteil dieser Lösung: Hier sind bis zu 100 Meter lange Garnituren (drei hintereinander) möglich, was eine entsprechenden Erhöhung der Kapazität bringt. Als Betreiber wünscht sich Steinkellner die Linz Linien, wobei diese Frage ebenso wie die Finanzierung noch offen ist. Der Bund könnte – zumindest theoretisch – bis zu 50 Prozent der Kosten übernehmen, was bei Straßenbahn- oder Regiotram-Lösung nicht der Fall gewesen wäre. „100 Milionen Euro sind im Vergleich zu den Kosten der neuen Straßenbahnachse von 300 Millionen sehr günstig. Wir haben eine Minute vor zwölf Uhr die richtige Lösung gefunden“, sagte Steinkellner anlässlich der Präsentation des Grobkonzepts.