Jetzt hat auch Linz der allgemeine Demo-Wahn erfasst: Am Sonntag, den 08. Februar trafen PEGIDA-„Spaziergänger“ und eine entsprechende Gegendemo aufeinander.
Das Bündnis „Linz gegen Rechts“ rief zur Gegendemo des 1. PEGIDA Spaziergangs durch Linz auf. Bereits nach 300 Metern musste PEGIDA ihre Kundgebung stoppen. 1.500 Demonstranten (laut Polizei) folgten dem Aufruf vom Linzer Bündnis „Linz gegen Rechts“ und marschierten mit lauten Rufen wie „Nieder mit PEGIDA“ die Landstraße entlang.
Indes versammelten sich die PEGIDA-Anhänger am Linzer Hauptbahnhof, um mit ihrem stillen Spaziergang in Richtung Hauptplatz zu beginnen. Aber wie vergangene Woche in Wien kamen sie auch in Linz nicht weit: Den Gegendemonstranten wurde zwar offiziell untersagt, in Richtung Bahnhof zu marschieren, trotzdem machten sich einige zur PEGIDA-Kundgebung auf. Beim Volksgarten stießen die beiden Gruppen schließlich aufeinander. Etwa 150 Polizisten stellten sich zwischen die beiden Parteien und verhinderten so einen weiteren Zusammenstoß. Im weiteren Verlauf wurden Parolen wie „Wir sind das Volk“ von PEGIDA und „Nazis-Raus“ von den Gegnern kundgetan. Gegen 17:30 Uhr lösten sich die beiden Gruppen langsam auf und bis auf ein paar Schneebälle und Flaschen, die in Richtung PEGIDA geworfen wurden, verlief die Demo im Großen und Ganzen ruhig und ohne gröbere Zwischenfälle. Der harte Kern der Gegendemonstranten zog im Anschluss weiter, um vorm Hauptbahnhof lautstark ihre Meinung kundzutun.
PEGIDA-Sprecher zufrieden
Mit einem Megaphon schwor ein PEGIDA-Sprecher seine Anhänger ein, ruhig zu bleiben. Obwohl offiziell keine Stellungnahme von PEGIDA zu bekommen war, zeigte man sich mit der Anzahl der Teilnehmer zufrieden: „Es ginge nicht darum, möglichst viele Menschen zu mobilisieren, sondern um zu zeigen, dass es auch ohne Provokation geht.“ Nur der ständige Stillstand ist PEGIDA ein Dorn im Auge: „Wenn es so weiter geht, wird PEGIDA fordern, dass Gegendemos nicht mehr zur selben Zeit stattfinden dürfte. Dies würde nicht nur der Stadt Kosten ersparen, sondern auch die Situation auf der Straße entspannen.“
Eine andere Idee der Linzer PEGIDA-Formation: Statt Spaziergängen sollen ortsgebunden Kundgebungen stattfinden, um ein Straßensperren und Sitzstreiks vorzubeugen.