Nicht aufs Glatteis, sondern aufs Wasser führte uns NEOS Linz-Spitzenkandidat Lorenz Potocnik im Rahmen unserer Serie „CITY WALK“. Im Kajak ging es die Donau entlang bis zum Hafen – „aktuell eines der spannendsten Stadtgebiete“, sagt er, der Stadtplaner Potocnik.
Über 20 Grad hat die Donau in diesem Supersommer – nicht nur darum nehmen wir das Angebot, den CITY WALK aufs Wasser zu verlegen, an. Lorenz Potocnik ist mit seinem knallgelben Kajak sehr gern und oft auf der Donau unterwegs. Warum? „Ich bewege mich gerne schnell und aus eigener Kraft. Mein aufblasbares Kajak gibt mir immer wieder einen Kick, was die Perspektive betrifft. Mit so einem kleinen Boot durch Linz zu paddeln ist fantastisch. An einem schönen Wochenende sollten Hunderte von kleinen Booten unterwegs sein“, keucht Potocnik, während wir mit flotter Frequenz stromaufwärts Richtung Steinmetzplatzl paddeln.
Die Donau sei für ihn mehr als nur ein Strom: „Wasser, Weite, Wildheit, Farbe, Europa, Reiselust. Auf der Donau fühle ich mich in Linz oft wie im Urlaub.“ Viel zu steril sei das Ufer im Linzer Stadtgebiet: „Es mangelt der Politik an Fantasie und Weitsicht, den Fluss als Raum für die Freizeit zu nutzen. Ich sehe im Gegensatz dazu ein großartiges Naherholungsgebiet mit Baden mitten in der Stadt.“ Man merkt, die Donau ist eines der Kernthemen des 44-jährigen Architekten, Stadtentwicklers und politischen Quereinsteigers.
Auf Höhe der zukünftigen Westringbrücke drehen wir um und nutzen die Strömung in der Flussmitte zurück Richtung Linz. Nicht mehr hören könne er es, das Thema Westring: „Ja, Linz hat ein großes Verkehrsproblem, aber dieses Stück Pseudo-Autobahn ist nicht die Lösung. Es wurde vor 40 Jahren konzipiert und ist heute nicht mehr zeitgemäß. Dieses Hiesl-Denkmal braucht keiner.“
Unter der Eisenbahnbrücke hindurch („sie muss unbedingt erhalten bleiben, was da alles an Zahlen und Propaganda unterwegs ist, grenzt an Volksverdummung“) erreichen wir den Hafen – eine der nächsten großen Herzensangelegenheit Potocniks: „Die Entwicklung eines lebendigen Hafenviertels mit Wohnen und Arbeiten am Wasser würde durch die Investitionen einen kurzfristigen Boom auslösen, sowie langfristig neue Arbeitsplätze nach Linz holen“, glaubt er.
Und wenn Lorenz Potocnik nicht mit dem Kajak unterwegs ist, wählt er das Radl. „Sicher kein Gag“ sei das, denn damit wäre er sogar „schneller als Bürgermeister Klaus Lugers Limousine samt seinem Chauffeur.“ Apropos Bürgermeister: Seine Chancen, die Nummer 1 im Rathaus zu werden, sind eher gering. Wen er sonst empfehlen könnte? „Ehrlich: Ich finde keiner der anderen Kandidaten hat das Format eines Bürgermeisters“, sagt Potocnik, während er nach der Anlandung am Ufer die Luft aus seinem aufblasbaren Kajak lässt.