Conchita Wurst und der Song Contest machen es möglich: Immer mehr Österreicher haben den Mut, sich zu outen und über ihre gewöhnungsbedürftigen Vorlieben zu sprechen. Hier ein aktueller Überblick – exklusiv recherchiert von der verQUERt-Redaktion.
Faymann: „Habe Hoden!“
Überraschend das Geständnis von Bundeskanzler Werner Faymann, dem nach dem Umfaller in Sachen Reichensteuer parteiintern attestiert wurde, „keine Eier“ zu haben: „Ich habe nochmals nachgetastet, da sind doch welche“, verkündet er vor versammelter Presse. „Keine Ahnung, warum ich mich trotzdem von der ÖVP über den Tisch habe ziehen lassen. Hätte ich doch meinen Unterleib nur etwas früher erkundet, dann wäre das sicher nicht passiert.“
Eva Glawischnig quält vorsätzlich Tiere
An die Grenze des Erträglichen geht das Outing von Eva Glawischnig. Die sonst so gleichermaßen menschen- wie tierfreundlich auftretende Grünen-Chefin zeigt ihre wahre Fratze, sobald sie alleine zuhause ist: „Ja es stimmt, ich sauge Spinnen mit dem Staubsauger ein – und das vorsätzlich.“ Neulich sei sie sogar über eine Ameisenstraße getrampelt: „Irrtümlich, ich schwöre“ – aber wer will das dieser feinen Dame nach der Staubsauger-Causa überhaupt noch glauben?
Linzer gesteht: „Bin sexuell“
Aber auch der kleine Mann von der Straße wagt sich angesichts dieser Outing-Welle an die Öffentlichkeit. So gestand etwa der Beamte Josef Fleischanderl (44) kürzlich ganz offen: „Ich bin sexuell, habe sogar schon ein paar Mal onaniert!“ – ein Outing, das speziell seine Mama mitten ins Herz traf: „Der Bub wohnt immer noch bei mir, nie hätt‘ ich glaubt dass der Josef sexuell ist. Hätt‘ er doch nur einmal was gesagt!“ Irre: Josef denkt jetzt sogar daran, sich eine Freundin zu suchen.
Bananeschalenessen endlich salonfähig
„Und ich dachte schon, ich kann mich nie an die Öffentlichkeit wenden. Dank Conchita hab‘ ich mich aber getraut“, erzählt Susanne Stech (34) aus Leonding erleichtert. Die schrullige Bankangestellte liebt es, Bananen zu essen, ohne diese zu schälen. „Sie glauben gar nicht, wie ich in der Volksschule wegen dieser Geschichte fertig gemacht wurde. Seitdem habe ich geschwiegen und Bananen mit Schalen nur mehr zuhause im Besenkammerl verspeist.“ Doch das ist jetzt vorbei. Susanne Stech hat mittlerweile mehrere Charity-Projekte gegründet, mit denen sie ausgegrenzte Bananenschalenesser finanziell unterstützt. Auch mit den Selbsthilfegruppen der „Putzmittel-Trinker“, der „Sandkuchenesser“ und der „Menschen, die aus Prinzip nur rückwärts gehen, außer am Mittwoch“ gibt es erste Gespräche einer Zusammenarbeit: „Ich will diese arme Seelen ermutigen, sich auch an die Öffentlichkeit zu wagen, um endlich frei zu sein.“