Impf-Vorstoß von Bürgermeister Klaus Luger: Er schlägt vor, Schlüsselarbeitskräfte aus Industrie und Wirtschaft bei der Corona-Impfung zu bevorzugen, 300.000 Impfdosen sollen dafür bereitgestellt werden. Dem widersprechen Experten vehement: „Bevor ein fitter Industriearbeiter geimpft wird, der eine Covid-19-Erkrankung mit aller Wahrscheinlichkeit gut übersteht, gehören alle jene geimpft, deren Risiko größer ist“, sagt etwa die diplomierte Krankenpflegerin Renate Pühringer aus Linz.
Luger fordert auf Wunsch der Wirtschaft via Aussendung „mindestens 300.000 Impfdosen“ für Schlüsselarbeitskräfte aus Industrie und Wirtschaft, die „frühzeitig im Impfplan berücksichtigt“ werden sollten. Das „Problem“ an der Sache: Die Impfreihenfolge wurde bereits in enger Zusammenarbeit mit der Bioethikkommission festgelegt: „Daran hat sich das ganze Land zu halten“, sagt Renate Pühringer zu Lugers Vorhaben. Pühringer war bereits selbst an Corona erkrankt, die Fachkraft ist Diplomkrankenpflegerin und betreibt auch die Facebook-Seite „LINZ BRAUCHT PFLEGE“.
Renate Pühringer nennt ein Beispiel aus ihrem persönlichem Umfeld: „Um es deutlich zu machen: Meine Mutter, die zwei Risikofaktoren hat, schwerer an Covid-19 zu erkranken oder daran sogar zu versterben, wird und muss früher geimpft werden als fitte Industriearbeiter, die eine Covid-19-Erkrankung mit höchster Wahrscheinlichkeit unbeschadet überstehen würden. Solange der Impfstoff nur begrenzt zur Verfügung steht, gibt es für mich keine Abweichen von den Vorgaben der Bioethikkommission.“