Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig sprach kürzlich die Aufforderung aus, alle anderen Bundesländer sollen dem „Wiener Weg“ folgen und die strengen Corona-Regeln der Bundeshauptstadt übernehmen – inklusive umfangreichem Testangebot. Dazu gibt es jetzt aus OÖ die erste geharnischte Reaktion: „Ohne jede Evidenz und mit der oft höchsten Inzidenz sollte man möglicherweise nicht den Oberlehrer spielen und völlig sinnbefreite Ratschläge erteilen“, sagt MFG OÖ-Landesparteiobmann Joachim Aigner, der dem Ansinnen eine klare Absage erteilt: „Nein zum Wiener Maskenwahnsinn. Das Einzige, das man von Wien lernen kann, ist, wie man es falsch macht.“
„Erst dachte ich an einen Tagespresse-Artikel, als ich von Michael Ludwigs Forderung hörte“, so Joachim Aigner. Der Wiener Bürgermeister verlängerte seine bis 23. Oktober befristeten Corona-Regeln und forderte gleichzeitig, die seit letztem Winter durchgehend strengen Wiener Maßnahmen ausnahmslos auf ganz Österreich auszurollen. Wien ist bislang jedoch um keinen Millimeter besser durch die Corona-Zeit gekommen ist als irgendein anderes Bundesland – im Gegenteil: Als ganz Österreich im Juni 2022 die Masken fallen ließ, lag Wien trotz Maskenpflicht und anderer Einschränkungen in den letzten vier Monaten fast durchgehend weiter an der Spitze der Inzidenztabelle.
Das vierfache Jahresbudget der Stadt Linz wurde bereits „vertestet“
Auch sonst gibt es keine Zahlen, die den ‚Wiener Weg‘ als vorbildlich ausweisen würden – auch der absolute Test-Overkill, der
sich in der Bundeshauptstadt abgespielt hat, will nicht verstummen. Michael Ludwig fordert dennoch zusätzliche Ausnahmegründe, um mehr als fünf kostenlose PCR-Tests für jeden zu ermöglichen. In Summe wurden in Österreich laut statista.com bislang rund 198 Millionen Corona-Tests verbraucht, in ganz Deutschland waren es bislang erst knapp 143 Millionen Tests.
Alleine 2020 und 2021 sind laut APA bereits 2,6 Milliarden Euro großteils an gesunden, symptomlosen Menschen vertestet worden. Für heuer sind vom Ministerium weitere 1,3 ‚Test-Milliarden‘ geplant. Bis zum Jahresende wären das dann fast vier Milliarden Euro. Zum Vergleich: Vier Milliarden Euro – das entspricht mehr als dem fünffachen Jahresbudget der Landeshauptstadt Linz (ca. 755 Mio. Euro).
Bis zum Jahresende hat Österreich bereits vier Milliarden Euro für Corona-Tests ausgegeben.
„Wiener Weg führt in den endlosen Corona-Wahnsinn“
„Wir in Oberösterreich lassen uns ganz sicher nicht von einem Wiener Bürgermeister in Geiselhaft nehmen. Ich fordere Landeshauptmann Thomas Stelzer auf, hier klare Worte zu finden. Wir brauchen in Zeiten wie diesen nicht noch mehr Angstmacherei und Verunsicherung. Der völlig ziellose Wiener Weg führt geradewegs in den endlosen Corona-Wahnsinn“, sagt MFG-Klubobmann Manuel Krautgartner, der endlich mehr Normalität im Umgang mit Corona fordert.