Wels hat seinen famosen „Eis-Achter“ am Stadtplatz, Wien erweiterte kürzlich seinen „Ice-Rink“ vor dem Rathaus. Und Linz? Hat so seine Probleme mit innerstädtischem Eislaufen. Vielen in Erinnerung sind noch die temporären City-Eislaufflächen am Dach des Passage-Parkhauses, am OK-Platz oder am Luther-Platz. Seit einigen Jahren tut sich aber nichts mehr. Einmal mehr zeigt sich, dass es an einem starken City-Management fehlt.
Wer in Linz eislaufen will, muss auf die eher nüchternen und wenig stimmungsvollen Eisflächen im Parkbad, beim Bad in Schörgenhub oder in Ebelsberg zurückgreifen. Innerstädtisch gibt es auch heuer kein Eislaufvergnügen – anders als in Wels: Dort gibt es seit 2015 mitten am historischen Stadtplatz einen 800m2 großen Eisbereich in Form eines Achters, der von 9. Jänner bis zum 21. Februar 2023 kostenlos (Mo-Fr) zum Rundendrehen einlädt. Wels hat das richtig schlau gemacht: Möglich wird das Eislauferlebnis durch potente Sponsoren aus der Wirtschaft. In Linz gibt es mit dem Cityring, der City Marketing GmbH und dem Tourismusverband drei große und auch finanziell potente Player, was allen dreien offensichtlich fehlt, sind die nötigen Ideen und auch das Umsetzungsvermögen.
Der damalige FPÖ-Vizebürgermeister Markus Hein brachte 2020 die Idee ins Spiel, am Jahrmarktgelände eine Kunsteisfläche zu errichten. Auch die Flächen unter der Eisenbahnbrücke oder der VOEST-Brücke nannte Hein damals als mögliche Standorte. Unterstützung im Gemeinderat gab es damals nicht, obwohl eine 150m2-Fläche des „Like Ice-Systems lediglich um die 33.000 Euro gekoster hätte. Die Fläche ist pflegeleicht (gereinigt wird mit Wasser) und kann in kürzester Zeit auf- und abgebaut werden, es braucht lediglich einen ebenen Untergrund.
Fläche unterhalb der Neues Eisenbahnbrücke nutzen?
Heins Nachfolger Michael Raml griff die Idee 2022 wieder auf, Unterstützung im Gemeinderat gibt es aber von der Bürgermeisterpartei SPÖ nicht, lediglich die ÖVP signalisierte Zustimmung. Dazu wurde der wettergeschützte Bereich unter der Neuen Eisenbahnbrücke von Vzbgm. Mein Hajart als urban nutzbare Fläche ins Spiel gebracht. Hajart: “Es würde für die Kunsteifläche aber einen privaten Betreiber und eine mögliche Unterstützung seitens der Stadt benötigen. Gleich vorab Nein zu jeder Idee zu sagen, wie es Bürgermeister Luger zuletzt machte, halte ich für den falschen Weg.”