Die Christmette ist ein zentraler Bestandteil der Weihnachtsfeierlichkeiten in der christlichen Tradition. Sie findet traditionell in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember statt und markiert den Übergang von Heiligabend zum Weihnachtsfest, dem Fest der Geburt Jesu Christi. In der Pfarre Linz-St. Peter wird die Christmette an Heiligabend zweimal gefeiert: Um 16 Uhr als Weihnachtsgottesdienst und Kindermette – und ein zweites Mal um 23 Uhr. Beim Abendtermin wird eine ganz besondere Geschichte erzählt – jene über die „Weihnachtsdiebe“.
„Kennen Sie die Weihnachtsdiebe? Wer weiß – vielleicht waren sie schon einmal bei Ihnen und haben es gar nicht bemerkt“, sagt Pfarrer Franz Zeiger, den viele Linzer von seinen vielen Aktionen für Notleidende, aber auch für Tierbesitzer, die Hilfe benötigen, kennen – etwa der Linzer TierTafel.
Dass Sie Weihnachtsdiebe kennen, wäre gar nicht so abwegig, denn jedes Jahr bestehlen diese „Weihnachtsdiebe“ hunderttausende Menschen. Das Gefährliche ist, dass sie verdeckt arbeiten. Niemand bemerkt es, wenn er bestohlen wird. Die Weihnachtsdiebe sind Spezialisten. Andere klauen Diamanten, Bargeld oder Schmuck, damit haben die Weihnachtsdiebe aber nichts am Hut. Sie stehlen den Leuten Weihnachten. Nein, nicht die Weihnachtsgeschenke, nicht den Christbaum oder die Weihnachtsdekoration – sie stehlen ihnen das Weihnachtsfest selbst. Die ganze Geschichte wird am 24.12. um 23 Uhr in der Pfarre Linz-St. Peter (Wallenbergstraße 20, 4020 Linz) erzählt. Kommen Sie vorbei!
Ursprung der Christmette
Der Begriff „Mette“ stammt vom lateinischen Wort matutinum, was „Morgenstunde“ bedeutet, da diese Feier ursprünglich in den frühen Morgenstunden stattfand. Der Brauch der Christmette hat seine Wurzeln in der Frühzeit des Christentums. Bereits im 4. Jahrhundert wurde das Weihnachtsfest in der christlichen Kirche offiziell eingeführt, um die Geburt Jesu zu feiern. Die nächtliche Feier leitet sich von der Tradition ab, dass die Hirten in der Nacht von der Geburt Jesu erfuhren und sich auf den Weg zur Krippe machten. Die nächtliche Symbolik steht für das Licht Christi, das die Dunkelheit der Welt erhellt.
In Rom wurde ab dem 5. Jahrhundert die Christmette als feierlicher Gottesdienst in der Basilika Santa Maria Maggiore gehalten. Von dort aus verbreitete sich der Brauch in die westliche Christenheit. Auch in der Ostkirche gibt es nächtliche Weihnachtsgottesdienste, die oft von langen Gebets- und Gesangszeremonien geprägt sind.
Bedeutung der Christmette
Die Christmette hat eine tiefe spirituelle und gemeinschaftliche Bedeutung. Sie erinnert die Gläubigen an das zentrale Ereignis des christlichen Glaubens: die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus. Gleichzeitig bietet sie einen Moment der Besinnung und des Friedens, der oft im hektischen Vorweihnachtstrubel verloren geht.
Die nächtliche Feier symbolisiert auch die Hoffnung, die mit der Geburt Jesu verbunden ist. Das Dunkel der Nacht wird durch das Licht des Glaubens erhellt, und die Menschen werden daran erinnert, dass Weihnachten nicht nur ein familiäres, sondern vor allem ein religiöses Fest ist.
Für viele Gläubige ist die Christmette ein emotionaler Höhepunkt der Weihnachtszeit. Sie fördert das Gemeinschaftsgefühl, da Menschen aller Altersgruppen zusammenkommen, um in feierlicher Atmosphäre den Beginn des Weihnachtsfestes zu begehen.
Moderne Entwicklungen
In der heutigen Zeit haben sich die Zeiten und Formen der Christmette teilweise angepasst. Während die traditionelle Mitternachtsmette vielerorts noch gepflegt wird, finden in einigen Gemeinden auch frühere Gottesdienste statt, um Familien mit Kindern die Teilnahme zu erleichtern. Dennoch bleibt die Christmette ein fester Bestandteil des Weihnachtsfestes und ein Ausdruck der tiefen Verbundenheit mit den christlichen Wurzeln.