Nicht nur im Oberhaus mischt mit dem LASK ein Linzer Klub vorne mit: Auch in der 2. Liga segelt der FC Blau-Weiß Linz auf Meisterkurs. Nach Fertigstellung des neuen Donaupark-Stadions wird sich die Frage stellen, ob unsere Stadt zwei Vereine in der Bundesliga verträgt. Ein Blick in die Vergangenheit sagt ganz klar: JA.
Vorweg: Egal, ob Blau-Weiß heuer Meister der Zweiten Liga wird oder nicht: Einen Aufstieg wird es heuert (noch) nicht geben. Auch kommenden Saison stehen die Zeichen unabhängig vom Tabellenplatz auf Rot. Denn erst 2023 wird (bestenfalls) die neue Heimstätte der Linzer fertig: Das neue Donauparkstadion zwischen Eisenbahn- und VOEST-Brücke soll 5.000 Zuschauer fassen und bundesligatauglich sein.
Dass es auch für die Blau-Weißen mehr Publikum gibt, als man es in den letzten Jahren gewohnt war (meist verloren sich nicht mehr als 1000 Fans im Gugloval), zeigt ein Blick in die Vergangenheit: In den 1990er-Jahren zog der blau-weiße Vorgängerverein Stahl Linz die Massen an. Das Titelfoto dieser Story etwa stammt vom Match gegen Rapid Wien, das anno 1992 vor 15.000 Zuschauern mit 1:0 gewonnen wurde.
Hauptproblem des Klubs ist eher, dass man es in den bald 24 Jahren seines Bestehens nicht geschafft hat, sich vom Tropf der Stadt und deren Unternehmen als Sponsoren unabhängiger zu machen. Immer noch ist man großteils vom politischen Wohlwollen und den entsprechenden Zurufen aus dem Rathaus abhängig.
Kommentar
Man sollte bei aller Euphorie rund um den Neubau des Donauparkstadions nicht vergessen, auch am Sponsoren-Unterbau zu werken, sonst geht das finanzielle Zittern in der Bittsteller-Rolle ewig weiter. Das ist nicht nur ziemlich retro, sondern auch brandgefährlich. Mit dem neuen Stadion hat man zumindest bald weit bessere Möglichkeiten der Vermarktung. Hoffentlich werden diese auch professionell genutzt, zu wünschen ist es dem Klub allemal.