Alle Jahre bringen die Lizenzansuchen für die kommende Saison jede Menge Diskussionen mit sich. Aktuell werden die Unterlagen von der Lizenzadministration der Liga geprüft. Am 30. April wird die erstinstanzliche Entscheidung des Lizenzausschusses der Bundesliga verlautbart. Heuer neu: Es gibt keine Übergangsregelung für Bewerber aus den Regionalligen mehr. Aufstiegswillige Regionalligisten müssen bereits zum Zeitpunkt der Antragstellung alle erforderlichen Lizenzkriterien erfüllen.
Während die drei oberösterreichischen Lizenz-Anwärter Ried, LASK und Blau-Weiß Linz ohne Probleme im erste Anlauf das „Pickerl“ für die Bundesliga bekommen sollten, scheint das bei einigen anderen nicht ganz so klar zu sein. Nach wie vor ein Fragezeichen steht hinter Austria Klagenfurt: Der mit zehn Punkten Vorsprung führenden Regionalliga Mitte-Klub musste in den letzten Jahren gleich zweimal vor dem Konkursrichter antreten. Von der Infrastruktur her sind die Kärntner fein raus – das Wörtherseestadion mit seinen 32.000 Plätzen gilt als schönste Arena Österreichs.
Vielmehr könnte es an den Finanzen scheitern: Es gibt zwar einen Vertrag mit einem Hauptsponsor namens “Hanseatisches Fußballkontor”, einer großen Investmentfirma. Die FIFA-Richtlinien verbieten aber explizit die hauptsächliche Vereinsfinanzierung durch Investment-Unternehmen.
Für den Fall des Aufstieges stünde die Stadt Klagenfurt bereits Gewehr bei Fuß: Die Stadtwerke wollen sich einen Sponsorvertrag mit dem Neo-Erstligisten satte 500.000 Euro pro Jahr kosten lassen, was die Wogen in der Lindwurm-City hochgehen lässt. Der Eishockey-Traditionsklub KAC bekommt von der Stadt nämlich gerade mal 45.000 Euro pro Jahr…
Aus den drei Regionalligen haben Austria Klagenfurt, Blau-Weiß Linz (RL Mitte), Austria Salzburg, Wattes (RL West), Parndorf, Ritzing und die Vienna (RL Ost) um eine Lizenz angesucht. Ritzung und Vienna gelten als potenzielle Lizenzverweigerungs-Kandidaten, da diese beiden Klubs auch in den letzten Jahren stets grobe finanzielle Probleme hatten.
In der Ersten Liga werden wohl Hartberg und Kapfenberg einige Extra-Fragen beantworten müssen. Und ganz oben gelten Admira/Wacker, Grödig und Wiener Neustadt als lizenzierungsmäßige Sturzpiloten.
Bei Lizenzverweigerung in erster Instanz kann innerhalb von zehn Tagen ein Protest beim – nona – Protestkomittee eingebracht werden. Hilft auch das nix, bleibt nur mehr der Weg zum Ständig Neutralen Schiedsgericht.